K: Voll Zuversicht für 2004 - Auf Fallstricke achten
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Externe Quelle: Dr. Eberhardt Unger ( ebunger@t-online.de )
Finanzmärkte: voll Zuversicht für 2004 - auf Fallstricke achten
Die macro-Analyse Nr.125
Nach einer drei jahrelang anhaltenden Konjunkturkrise steht die Weltwirtschaft endlich wieder vor einem Jahr der Erholung. Der Internationale Währungsfonds erwartet 2004 ein Wachstum der Weltwirtschaft um 4%, die Welthandelsorganisation WTO eine Zunahme des Welthandels um 3%. Die amerikanische Notenbank erhofft einen Zuwachs des US-BIP von 3,75%. Südostasien ist optimistisch, dass sich das Wirtschaftswachstum zumindest insge- samt gesehen ungebrochen fortsetzt. Für die Länder der Eurozone und für Deutschland erwarten EU-Kommission und Forschungsinstitute ein Wachstum in der Größenordnung von 2%. Das wichtigste Signal kommt aus der Erwartung anhaltend hoher Preisstabilität. Sonder- liche Inflationsgefahren werden von den Zentralbanken nicht beschrieben. Voraussetzung hierfür ist aber, dass sich die derzeit hohen Ölpreise wieder zurückbilden und keinen Teuerungsdruck ausüben. Damit können die Notenbanken an ihrer Geldpolitik vorerst festhalten und die Geldmarktzinsen weiter auf niedrigem Niveau belassen. Bis zum Frühjahr 2004, wahrscheinlich sogar noch länger gehen von der Geldpolitik der Zentralbanken keine sonderlichen Störungen auf die Finanzmärkte aus. Dann dürften auch wieder Anlagegelder, die derzeit noch aus Sicherheitsgründen im geldmarktnahen Bereich geparkt sind, den Weg an die Börsen finden und in längerfristige Anlageformen investiert werden.
An den Rentenmärkten müsste bei geringen Inflationsgefahren das Risiko eines Renditen- anstiegs begrenzt sein. Ein größerer Kursdruck bleibt den Märkten wohl erspart. Die derzeit hohen Spreads zwischen den Geldmarktzinsen und den Rentenrenditen berücksichtigen zum großen Teil schon dieses Risiko, das aus heutiger Sicht noch auf etwa 50 bis 75 Basispunkte (Bp) zu veranschlagen ist. Am gleichgerichteten Kurstrend beiderseits des Atlantiks wird sich vermutlich nichts ändern. Doch das größer werdende Risiko in der US-Valuta wird sich darin auswirken, dass die Renditen der Treasuries im Jahresverlauf die der Bunds um ca. 50 Bp übersteigen.
Die Aktienmärkte befinden sich seit Frühjahr 2003 in einer Erholungsphase. Sie dürfte sich zumindest bis zum Frühjahr 2004 weiter fortsetzen. Die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung, niedrige Geldmarktzinsen, wenig attraktive Anlagealternativen liefern positive Impulse. Besonders die amerikanischen Aktienmärkte sind aber nicht mehr billig. Das KGV des S&P 500 steht schon bei 30. Das Chance/Risiko-Verhältnis am deutschen Aktienmarkt dagegen ist viel günstiger. Das KGV des DAX für 2004 liegt bei 20. Führende Standardwerte erscheinen noch immer niedrig bewertet. Besondere Kurschancen bieten ausgewählt Werte aus dem mittleren Bereich.
Größtes Risiko geht für die Geld-, Renten- und Aktienmärkte im Jahr 2004 von den Devisenmärkten aus. Eine Reihe von Ungleichgewichten, die auf die Dauer nicht tragbar sind, müssen über kurz oder lang ausgeglichen werden. Die amerikanischen Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite bei unzureichender Ersparnis der Privaten haben eine solche Dimension erreicht, dass sie für die Finanzmärkte der ganze Welt eine große Bürde geworden sind. Der Abwärtstrend des US-Dollar setzt sich weiter fort.
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