K: Stärkere Schwankungen in Sicht?
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Externe Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Quartalsberichte lösen wenig Dynamik aus
schenden BIP-Zahlen zum 4. Quartal (3,1%), die den Großteil des Wochenanstiegs aufzehrten, traten die US-Aktienmärkte in der letzten Woche auf der Stelle. Für Zugewinne bei den Leitindizes sorgten positive Gewinnberichte von Unternehmen wie Johnson & Johnson, Texas Instruments und Microsoft sowie das stärkere Verbrauchervertrauen. Gebremst wurde der Anstieg jedoch durch den Ölpreis, der sich zur Wochenmitte auf den höchsten Stand seit acht Wochen verteuerte, sowie durch die Unsicherheit in Verbindung mit den Wahlen im Irak. Die am Freitag veröffentlichten BIP-Zahlen überschatteten die Nachricht des Übernahmeangebots von Proctor & Gamble für Gillette in Höhe von 57 Mrd. US-Dollar. Hiermit setzt sich das hohe M&A-Niveau aus dem vierten Quartal 2004 fort.
Positive Gewinnmeldungen von US-Technologiefirmen sowie das steigende Verbrauchervertrauen in den USA zogen die japanischen Leitindizes nach oben, so dass die japanischen Aktienmärkte im Plus schlossen. Gleichzeitig stieg der US-Dollar gegenüber dem Yen und hellte damit den Ausblick für Exporteure auf. Abrupt zum Erliegen kam der Anstieg allerdings nach Bekanntgabe der schwachen Gewinnzahlen von Kyocera, die die Angst vor rückläufigem Gewinnwachstum schürten. Für zusätzliche Belastung sorgten die rückläufigen Einzelhandelsumsätze und die nach wie vor spürbare Deflation.
Uneinheitlich tendierten hingegen die europäischen Aktienmärkte. So stieg zwar der CAC-40, der DAX aber musste Verluste hinnehmen. Nokia und Philips gaben das Tempo der Kursgewinne in der Technologiebranche vor, nachdem ihre Gewinne den Konsens positiv überrascht hatten. Infineon und Siemens aber sorgten für Enttäuschung. T-Online war der größte Verlierer im Stoxx 600. Vorausgegangen war dem ein Angebot zur Übernahme der T-Online-Aktien zu einem Preis unter dem aktuellen Marktpreis.
Der FTSE 100 aus Großbritannien verbesserte sich um 0,6%, angeführt von den Kursgewinnen bei Cable & Wireless (9%) sowie AstraZeneca (6%), deren Zahlen besser als erwartet ausgefallen waren. Der Kurs des angeschlagenen Maschinenbaukonzerns Invensys kletterte um 14% nach oben, denn der Konzern geht davon aus, dass er seine Ziele für 2005 erreichen wird. Das Unternehmen hatte zuvor Verbindlichkeiten von 2,7 Mrd. £ refinanziert.
Angeführt von Bergbau- und Ölgesellschaften legten auch die Märkte in der Region Asien-Pazifik zu. Nachdem China – der weltweit größte Stahlabnehmer – überraschend ein BIP-Wachstum für das 4. Quartal von 9,5% bekannt gab, zogen die Rohstoffpreise an. In Australien erklomm der Leitindex ein neues Hoch, angeführt von der Bergbaugesellschaft BHP Billiton.
An den europäischen Emerging Markets erzielte der russische Index Zugewinne, genährt durch Spekulationen, die Ratingagentur Standard & Poor’s werde ihr Länderrating für Russland in die oberste Kategorie auf „Investment Grade“ hochstufen. Das würde den Kreis der Anleger an den russischen Märkten merklich vergrößern.
US-Treasuries tendierten unverändert an den Staatsanleihemärkten, nachdem die BIP-Zahlen vom Freitag die Renditen im 10jährigen Segment auf 4,14% hatten fallen lassen. Nach den positiven Überraschungen beim Verbrauchervertrauen und den Auftragszahlen langlebiger Güter waren die Renditen zuvor bis auf 4,23% nach oben geklettert. Marktbewegende Ereignisse in dieser Woche könnten der Zinsbeschluss der US-Notenbank, der Bericht zur Lage der Nation, die ISM-Umfrage und die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft sein.
An den Devisenmärkten notierte der US-Dollar unverändert gegenüber dem Euro, gegenüber dem Yen konnte er jedoch zulegen. Den gegenüber dem Euro gutgemachten Boden machte die starke Ifo-Umfrage in Deutschland zunichte. Gleichzeitig ließ China verlauten, man werde die Kursstützungspolitik der Landeswährung ändern, wenn man das für richtig halte. Das dämpfte Gerüchte, Japan werde in nächster Zeit eine Aufwertung des Yen zulassen.
Zur Wochenmitte verteuerte sich Öl an den Rohstoffmärkten auf den höchsten Stand seit acht Wochen. Ausschlaggebend waren das kalte Winterwetter sowie die Haltung der OPEC, die bekräftigte, sie werde an ihren Produktionskürzungen festhalten. Ein überraschend starker Anstieg der US-Vorräte ließ den Ölpreis aber wieder etwas fallen.
US-Exportrückgang im 4. Quartal 2004
Die schwachen BIP-Zahlen im letzten Quartal 2004 in den USA sorgten für Überraschung bei den Marktbeobachtern, die mit einem Anstieg gegenüber dem Vorquartal gerechnet hatten. Dessen ungeachtet setzt sich die starke Nachfrage fort, und der Verbrauch läuft weiter auf Hochtouren. Für den stärksten Gegenwind sorgten die Nettoexporte, denn während der Export zurückging, beschleunigte sich der Import, und das, obwohl der US-Dollarrückgang vorerst zum Erliegen gekommen ist. Wir bleiben gelassen, denn unseres Erachtens ist der aktuelle Trend kennzeichnend für die Zwischenphase des aktuellen Konjunkturzyklus, in der sich die stärkere US-Nachfrage noch nicht in einer höheren Nachfrage in Volkswirtschaften niederschlägt, die in der Regel mit Verzögerung auf bessere Zahlen aus den USA reagieren (wie Europa und Japan). Deshalb erwarten wir, dass die US-Produktion in diesem Quartal anziehen und dass andere Regionen hierauf positiv reagieren werden.
Stärkere Schwankungen in Sicht?
In den nächsten zwei Wochen stehen diverse Ereignisse an, die Risiken im Gepäck führen. Neben dem Zinsbeschluss der US-Notenbank in dieser Woche wird Präsident Bush seinen Bericht zur Lage der Nation abliefern. Hiermit verbindet sich die Erwartung auf mehr Klarheit zum fiskalpolitischen Ausblick für die US-Wirtschaft. Zum Wochenende dann beginnt der G7-Gipfel in Großbritannien, der zwar kaum etwas am aktuellen Wechselkursgefüge ändern dürfte, gleichwohl aber mit Argusaugen verfolgt werden wird. Das in der nächsten Woche stattfindende Neujahrsfest in China sehen zahlreiche Marktteilnehmer als einen möglichen Zeitpunkt für eine offizielle Erklärung Chinas zur Neubewertung des Renminbi. Wir meinen deshalb, dass die kommenden zwei Wochen potenziell volatiler verlaufen könnten. Da die Bewertungen an den Finanzmärkten insgesamt wenig berauschend sind, neigen wir dazu, die anstehende Phase auszusitzen und so wenig Risiken wie möglich einzugehen.
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