Nachricht
11:39 Uhr, 25.10.2004

K:</B> Rohölpreis bleibt sehr wichtiger Parameter

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Wahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen des Godmode-Traders decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf dem Fonds-Reporter.de oder auf BoerseGo.de

Externe Quelle: SEB

Rohölpreis bleibt sehr wichtiger Parameter

Der Rohölpreis ist weiterhin ein sehr wichtiger Parameter. Seit dem 5.10.2004 notiert der Rohöl Future in New York nun über der Marke von 50 USD/b, und es ist kein Rückgang in Sicht. Negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft werden damit immer wahrscheinlicher. In Deutschland hat diese Entwicklung merkliche Einflüsse auf die

- Preise, wie die ersten Konsumentenpreise aus den Bundesländern zeigen. Insgesamt wird ein leichter Anstieg der Inflationsrate auf 1,9% pa für Oktober erwartet. Der Anstieg des Euro hat einen stärkeren Preisauftrieb verhindert.

- Stimmung, wie der ifo Geschäftsklima Index für Oktober heute zeigen dürfte. Allerdings wird nur ein kleiner Rückgang des Index erwartet. Es wäre der dritte Rückgang in Folge. In der Vergangenheit haben drei Rückgänge in Folge auf einen Trendwechsel hingewiesen. Kommt der ifo wie erwartet, sehen wir darin ein Zeichen für eine verlangsamtes Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten. Der jüngste Anstieg des Euro dürfte sich noch wenig auf die Stimmung ausgewirkt haben. Dies könnte ein Thema für November werden. Das belgische Geschäftsklima, allgemein als Richtschnur für die gesamte Eurozone angesehen, blieb im Oktober erstaunlicher weise unverändert, viel besser als erwartet.

- Prognosen. Die Deutsche Bundesbank schätzt, daß der höhere Ölpreis bis 2006 0,75 PP weniger Wachstum bedeuten wird. Für 2005 schätzt die Bank ein reales Wachstum von 1,5%. Heut gibt die Bundesregierung ihre Prognose bekannt.

- öffentlichen Haushalte. Ohne mehr Wirtschaftsdynamik dürfte es für die öffentlichen Haushalte auch 2005 kaum Hoffnung auf mehr Einnahmen geben, während die Ausgaben vor allem im Sozialhaushalt eher steigen dürften. Um das Budgetdefizit überhaupt in die Nähe von 3,0% des BIP drücken zu können, dürften weitere Einschnitte bei den Subventionen unvermeidlich sein.

Viele dieser Probleme gelten auch für andere Euro-Mitgliedsländer. Für die EZB bedeutet dies, daß sie nicht müde werden wird, auf die Einhaltung der Defizitkriterien zu pochen, um die Stabilität des Euro nicht zu untergraben. Die Sorgen über nachlassende Wirtschaftsdynamik werden weiterhin die Preisrisiken überwiegen. EZB Präsident Trichet dürfte bei der Vorlage des EZB Geschäftsberichts heute nachmittag bestimmt auf die gesamtwirtschaftliche Lage eingehen. Deshalb bleibt es bei unveränderten Leitzinsen bis weit in 2005. Der Bondmarkt hat das schwächere Wirtschaftswachstum bereits weitgehend eingepreist.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen