K: Porsche - Ertragszuversicht
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Externe Quelle: HVB Equity Research
Porsche - Ertragszuversicht
Am 17/18. Juni präsentierte Porsche die neue 911 Generation und äußerte sich zuversichtlich zum Geschäftsverlauf. Damit erscheinen unsere Schätzungen insbesondere für 2004/05 sehr konservativ. Umsatz und Absatzzahlen für den 9M-Zeitraum (d. h. per Ende April) sind noch in diesem Monat zu erwarten. Wir bestätigen unser Kursziel EUR 600 und unser Anlageurteil Buy.
Fahrvorstellung des neuen 911 mit positiven Indikationen. Die neue 911 Generation (interne Code 997 nach 996) wird ab dem 17 Juli in Deutschland und Europa (ohne UK) ausgeliefert. Die Produktion läuft bereits seit Ende April. Derzeit werden ca. 80 Fahrzeuge pro Tag gebaut - bis Juli/August sollen es 100 pro Tag werden. Im Gegensatz zum letzten Jahr werden die Werksferien im Sommer in Zuffenhausen nur die üblichen drei Wochen betragen (in 2003 gab es eine zusätzliche Woche; in Leipzig sind zwei Wochen angesetzt). Für September ist die Einführung in die USA und nach Asien geplant. Ab Oktober folgen die Rechtslenkermärkte, insbesondere Großbritannien. Zunächst werden nur die Hinterachsengetriebenen Carrera Coupés (C2) als 997 angeboten. Die übrigen Varianten laufen auf Basis des 996 weiter. Bislang sind ca. 160.000 der 996er Generation in sieben Jahren verkauft worden. Das 997er C2 Cabriolet soll im Herbst folgen. Insgesamt sollen im kommenden Geschäftsjahr 15.000 997 gebaut werden. Der Mix zwischen der normalen und der ca. 13% teureren S Version soll bei 50:50 oder besser liegen. Die S Variante unterscheidet sich durch einen stärkeren Motor (355PS gg. 325PS; 400Nm gg. 370 Nm; 3,8l gg. 3,6l; 0-100 km/h in 4.8 sec gg. 5.0 sec), einem aktiven Fahrwerk (PASM, sonst ca. EUR 1.600 Aufpreis), größeren Reifen bzw. Felgen (19‘‘ gg. 18‘‘) sowie kleineren Details. Wir sehen hierein eine wesentliche Innovation, die den Fahrzeugmix weiter verbessern sollte. Insgesamt ist bereits der Basis 911er um EUR 2.500 höherwertig ausgestattet als der Vorgänger (996). Nach Angaben von Porsche wird damit aber nur ein Teil des (leider nicht quantifizierten) Produktivitätssprunges an die Kunden weitergegeben. An laufender Produktivitätssteigerung werden ca. 6% p. a. angestrebt. Zur Erhaltung des Fertigungsknow-hows will Porsche mindestens ca. 700 Boxster selbst in Zuffenhausen fertigen.
Zuversicht für das laufende Geschäftsjahr 2003/2004. Zur aktuellen Geschäftslage sagte Finanzvorstand Holger Härter, dass er "mit der Ertragssituation sehr sehr zufrieden" sei. Angesichts der traditionell sehr zurückhaltenden Unternehmensprognosen (nach der zurückhaltenden Indikation "Umsatz und Ergebnis über Vorjahr" werden in der Regel deutlich zweistellige Wachstumsraten gezeigt) ist dies eine sehr positive Aussage. Der Auftragsseingang für den Cayenne und insbesondere auch für die auslaufende Baureihe 996 ist weiterhin sehr hoch. Porsche ist zuversichtlich, die angestrebten "gut 75,000" Fahrzeuge, darunter 35.000 Cayenne, im laufenden Geschäftsjahr (1. Aug- 31. Juli) zu erreichen. Wir gehen bislang von 35.000 Cayenne, 13.500 Boxster und 26.600 911, das sind insgesamt 75.100 Fahrzeuge, aus. Risiken aus einem ggf. erforderlichen Abverkauf von 996 Fahrzeugen sieht Porsche daher nicht.
Für das kommende Geschäftsjahr 2004/05 wird mit den neuen 911 bzw. Boxster-Generationen sowie einer zusätzlichen Cayenne Variante weiteres Wachstum angestrebt. Im nächsten Geschäftsjahr 2004/05 wird neben den Impulsen aus dem neuen 911 (15.000 neue 997 sowie weitere 996; HVBe sind insgesamt 29.500 911 im Vergleich zu 26.600 in 2003/04), dem Boxster Modellwechsel auch weiteres Wachstum mit dem Cayenne angestrebt. Zu dem Termin des neuen Boxster gab es noch keine Angaben. Aus den Andeutungen schließen wir, dass (a) das Fahrzeug schon weitestgehend serienreif entwickelt ist (dies ist angesichts von unverändert 40% Gleichteilen mit den neuen 911 Generation schon technisch erforderlich). Die Markteinführung wird nach Markterfordernissen (sofern sich der alte Boxster gut verkauft etwas später) flexibel gehandhabt werden. Wahrscheinlicher Termin ist das Frühjahr 2005. Für den kommenden Modellzyklus sind die Porsche Erwartungen allerdings vorsichtiger. Während die erste Boxster-Generation in der Spitze 28.000 Fahrzeuge anstelle der ursprünglich geplanten 15.000 erreichte wurden für die zweite Generation Volumina von 20.000-25.000 in Aussicht gestellt (HVB 2004/05e 16.700 nach 13.500 Fahrzeugen in 2003/04). Wie auch beim 911 sind beträchtliche (aber leider nicht quantifizierte) Produktivitätssprünge durch die neue Boxster Generation zu erwarten. Weitere Impulse dürften im Kalenderjahr 2005 von einer neuen Cayenne-Variante ausgehe. Hierzu wurden keine Details genannt, sondern auf die bekannte Variantenvielfalt beim 911 (Coupé, Cabriolet, Targa, sportliche Turbo, 4S, GT2 und RS Varianten) verwiesen. Hier sind wir bisher mit einem Rückgang von 35.000 in 2003/04e auf 33.000 in 2004/05 deutlich vorsichtiger als das Unternehmen, das über 40,000 Einheiten Aussicht stellt. Angesichts der bisherigen Porscheerfolgsbilanz bei zusätzlichen Varianten sind die genannten 40.000 oder "etwas mehr" Einheiten für den Cayenne durchaus möglich.
Nichts Neues zu dem Thema vierte Modellreihe - unveränderte langfristige Größenindikation von insgesamt 100.000. Porsche bereitet sich derzeit mit einem Produktivitätsprogramm auf eine vierte Modellreihe vor, um damit längerfristig in eine Größenordnung von 100.000 Fahrzeugen p.a. hineinwachsen zu können. Ein vergleichbares Vorgehen war auch der Boxster- Einführung vorausgegangen. Das neue Motorenwerk in Zuffenhausen, das im Januar 2005 in Betrieb gehen soll, ist bereits auf diese Kapazität ausgelegt. Bis auf die reine Montage sollen alle übrigen Bereiche ihre Produktivität soweit erhöhen, dass die vierte Modellreihe bzw. die 100.000 Einheiten p. a. mit der aktuellen Fixkostenstruktur, das heißt insbesondere mit der aktuellen Belegschaftsstärke, bewältigt werden kann.
Unverändert stabile Beziehungen zu Lieferanten und Partnern (Valmet, Bertrandt). In der Diskussion relativierte Porsche Presseberichte über ein angespanntes Verhältnis zu den Lieferanten. Trotz der beiden Rückrufe beim Cayenne sei das Qualitätsniveau auf dem hohen Niveau von Wettbewerbern aus dem Premiumbereich (BMW, MB). Allerdings wurde eingeräumt, dass in einem Einzelfall ein Zulieferer ohne Absprache den Fertigungsprozess für ein Bauteil geändert hatte. Hintergrund hierfür sei nach einer Übernahme durch einen ausländischen Zulieferer ein verändertes Qualitätsbewusstsein gewesen. Durch den Konzentrationsprozess in der Branche würden zunehmend zuverlässige mittelständische Betriebe verschwinden bzw. sich durch Übernahmen in ihrem Qualitätsprofil verändern. Auch nach dem Einstieg von ThyssenKrupp bei Bertrandt bzw. der Distanzierung ThyssenKrupps von Valmet sieht Porsche weiterhin stabile produktive Beziehungen zu den genannten drei Lieferanten bzw. Projektpartnern.
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