Analyse
13:20 Uhr, 16.02.2005

K: Pkw-Neuzulassungen - Stabile Entwicklung zu Jahresbeginn

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Externe Quelle: HypoVereinsbank (HVB)

Pkw-Neuzulassungen: Stabile Entwicklung zu Jahresbeginn

Die Neuzulassungen im Januar gingen zwar um 0,2% auf 1,17 Mio. Einheiten zurück (EU -0,8% auf 1,22 Mio.), was angesichts der geringeren Zahl von Werktagen zufriedenstellend ist. Damit ist die Hoffnung auf eine leichte Belebung der Verkäufe in 2005 intakt. Auf den ersten Blick bedeutet der Januar damit einen Bruch des seit November 2004 begonnenen Trends in Westeuropa. So stiegen die Zulassungen im November um 9,5% und im Dezember um 7,7% und sorgten damit für einen guten Jahresausklang bzw. für ein starkes Q4 2004 auf dem westeuropäischen Markt, das einen Zuwachs von 4,2% bedeutete. Stellt der Januar nun einen Trendwechsel dar? Wir denken, dass dies nicht der Fall ist da sich zum Jahrsbeginn eine deutlich abweichende Zahl von Werktagen in den wichtigsten Absatzmärkten ergab. Nach Berechnungen unseres Economic Research wiesen z. B. Deutschland, Italien und die Niederlande im Januar 2004 mindestens zwei Werktage mehr auf als im Januar 2005. In Frankreich und Spanien waren es 2004 jeweils ein Werktag mehr als in diesem Jahr. Bei der Betrachtung nach Ländern fällt auf, dass insbesondere Frankreich die in den letzten Monaten begonnene Erholung (Nov. +18% und Dez. +7,1%) mit einem Anstieg von 6,5% im Januar fortsetzen konnte. Damit bleibt eine tragende Säule unserer Erwartung, die in einer Erholung der beiden wichtigsten Märkte Deutschland und Frankreich in 2005 besteht, intakt. Im Gegensatz zu Frankreich konnte der deutsche Markt mit einem Minus von 3,7% seinen Trend des Q4 2004 (Okt. +45%, Nov. +11%, Dez. +21,5%) nicht fortsetzen und legte eine Verschnaufpause ein. Angesichts des deutlichen Anstiegs zum Jahresende liegt der Verdacht nahe, dass es zu vorgezogenen Käufen im Dezember kam und somit der Januar davon negativ betroffen wurde. Zudem spielte die Problematik der Werktage eine stärkere Rolle. Angesichts einiger Indikatoren, die unverändert auf eine Belebung hindeuten, sehen wir unsere positive Erwartung für 2005 (+3,2% auf 3,37 Mio. Stück) jedoch davon nicht bedroht. Innerhalb der europäischen Region war Spanien erneut mit einem Plus von 6,1% auf 104.874 Stück auffällig. Dies ist umso bemerkenswerter da hier die Ausgangsbasis des Vorjahres vergleichsweise hoch war. Im Gegensatz dazu konnte UK (-8,2%) und Italien (-3,7%) ihre hohen Vorjahreswert nicht übertreffen. Angesichts der Entwicklung im Januar sehen wir unsere Prognose von 14,65 Mio. Einheiten für das laufende Jahr (+0,9%) als gut abgesichert.

Zum Jahresauftakt zeigten die japanischen Anbieter kein Wachstum. Die Koreaner bleiben dagegen auf der Überholspur. Nach den deutlichen Marktanteilsgewinnen zu Jahresbeginn 2004 sank der Marktanteil der Japanischen Hersteller im Januar leicht um 0,5% auf 13,1%. Der Absatz ging um 3,6% auf 153.087 Stück zurück. Vor allem Nissan (-19%) und Mazda (-5%) schnitten im Januar unterdurchschnittlich ab. Dagegen zeigten die Koreaner eine vergleichsweise gute Entwicklung: So konnte KIA um 55% zulegen wogegen Hyundai ausnahmsweise einen um 9% rückläufigen Absatz aufwies. Per saldo stieg das koreanische Absatzvolumen um 10% auf 36.702 Stück. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ab Januar die Marke Daewoo nicht mehr separat ausgewiesen wird sondern als Chevrolet unter GM Europe gef ührt wird. Somit sind die Zahlen für die Koreanischen Anbieter zukünftig ohne Daewoo. Insgesamt stieg der Marktanteil jedoch um 0,3% auf 3,1%.

Unter den deutschen Premiumherstellern zeigte Mercedes-Benz im Januar eine schwächere Dynamik als BMW. Beide Zahlen wurden jedoch von dem Problemen bei den Dieseleinspritzpumpen beeinflusst. Bei Mercedes-Benz waren auf den ersten Blick im Januar die in den Vormonaten sichtbaren positiven Effekte aus der Erneuerung der Modellpalette nicht bemerkbar. So hatte die Ablösung der A-Klasse auf der Volumenseite Wirkung gezeigt und dazu geführt, dass sich der Absatz mit 21% im Dezember nach +12% im November zwei Monate in Folge deutlich erhöhte. Dagegen stand ein Minus im Januar von 9,5% auf 51.800 Einheiten. Insbesondere die Veränderung des Modellmix hin zu Kleinwagen dürfte sich im Januar damit fortgesetzt haben. Dieser Trend dürfte sich durch das nahende Ende des Lebenszyklus der M- und S-Klasse zunächst weiter fortsetzten. Zumindest optisch gut entwickelt sich dagegen die Marke Smart, die dank des forfour um 30% zulegen konnte. Wie aus den Zahlen des Konzerns jedoch ersichtlich war, ist dieser Volumenzuwachs jedoch unprofitabel und liegt unter den eigenen Erwartungen. BMW konnte dagegen den Trend der Vormonate ? wenn gleich mit einer geringeren Zuwachsrate ? dank der 1er Reihe weiter fortsetzten: die Konzernabsätze stiegen in Westeuropa um 2,1% auf 53.379 Einheiten wobei die Marke BMW mit 3,9% auf 43.661 Fahrzeuge den Rückgang der Marke MINI (-5,3%) kompensieren konnte. Der Marktanteil in WEU erreichte 4,6% und lag damit im Bereich des Jahres 2004 (4,8%).

VW Konzern im Konzern mit uneinheitlicher Entwicklung im Januar. Die Marke VW wurde von der Modellpolitik negativ betroffen. Auf Konzernbasis zeigte das Unternehmen einen leichten Absatzrückgang von 1,1%, der zum einen von dem Kalendereffekt in Deutschland negativ betroffen wurde und zum anderen insbesondere durch den Rückgang der Verkäufe der Marke VW (-6,2%) bedingt wurde. Hier wirkten sich die bevorstehende Erneuerung des Volumenmodells Passat und die Einführung des Golf Plus negativ aus. Dagegen zeigten Audi (+7,4%) und Skoda (+10,2%) eine positive Entwicklung. Der Marktanteil betrug im Januar 16,5% und verschlechterte sich damit um 0,2% Punkte. Im Gegensatz zu VW konnte Opel im Januar ein höheres Verkaufsmomentum zeigen: Die Absätze stiegen um 5,6%. Hervorzuheben ist, dass Renault (+15,3%) der Hauptgewinner unter den großen Herstellern im Januar war. Hier wirkt sich die Einführung des Modus positiv auf die Verkaufszahlen aus. Dagegen konnte PSA (-1%) nicht von der guten Entwicklung des Heimatmarktes profitieren. Dass Fiat die EUR 1,5 Mrd. von GM dringend benötigt, wurde an den Absatzahlen deutlich: sie gingen um knapp 17% zurück, der Marktanteil fiel um satte 1,4% Punkte auf nur noch 7,3%.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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