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12:34 Uhr, 15.10.2004

K: Neues zu BAYER und NOKIA

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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz

Bayer - Gerichtsurteil rüttelt Aktionäre auf

Gestern verurteilte ein Gericht in El Paso im US-Bundesstaat Texas Bayer zu Schadensersatz von 400.000 US$. Es gab damit einem Kläger Recht, dass der im Erkältungsmedikament enthaltene Wirkstoff Phenylpropanolamin (PPA) bei ihm einen Schlaganfall ausgelöst hat. Von Schadensersatzforderungen im Zusammenhang mit PPA sind neben Bayer auch andere Pharmakonzerne betroffen. Der Verkauf des Wirkstoffs wurde von Bayer im Jahr 2000 gestoppt. Bayer geht gegen das Urteil in Berufung.

Bisher standen die PPA Klagen immer im Schatten der Lipobay/Baycol Schadensersatzforderungen. Für beide Wirkstoffe hat Bayer eine Versicherungsabdeckung von 1,2 Mrd. US$ und Rückstellungen von 360 Mio. US$ gebildet. Bisher wurden für 2.861 Baycol-Fälle eine Schadensersatzsumme von 1,094 Mrd. US$ gezahlt. Die durchschnittliche Baycol-Zahlung beträgt damit 382.384 US$ und erreicht damit die Höhe der Geldstrafe dieser PPA Klage. Damit könnte Bayer noch gut 1.060 Baycol oder PPA Fälle ohne zusätzliche finanzielle Belastung stemmen. Insgesamt sind noch 7.577 Baycol Klagen und 1.150 PPA Klagen (700 exklusiv gegen Bayer) anhängig. Bei dieser hohen Anzahl muss man allerdings Sammelklagen und sogenannte "Trittbrettfahrer" berücksichtigen. Unserer Ansicht nach sollte das erste PPA Urteil nicht überinterpretiert werden, allerdings ist zur Wachsamkeit aufgerufen.

Nokia hat den Marktanteil gesteigert

Auch wenn es Nokia gelungen ist, mit einem EpA von 0,14 Euro unsere Erwartungen zu übertreffen und den Marktanteil wieder zu steigern, zeigt der Quartalsbericht klar, dass die Finnen noch lange nicht zu alter Stärke zurückgefunden haben. Die Preisstrategie bei den Mobiltelefonen machte sich zwar in steigenden Absatzzahlen bemerkbar, die Gewinnmarge ist allerdings mit noch 18,6% die niedrigste seit 12 Quartalen. Dies konnte auch durch die gute Entwicklung in der Netzwerksparte nicht ausgeglichen werden, so dass die Rohertragsmarge auf Konzernebene auf 36,4% abgerutscht ist. Im ersten Quartal lag diese Kennziffer noch bei 40,5%, in Q2 bei 38,4% und im vergleichbaren Vorjahresquartal bei 40,3%. Der Jahresüberschuss liegt mit 660 Mio. Euro um knapp 20% unter Vorjahr, für die ersten 9 Monate ergibt sich ein Rückgang um rd. 10%. Wir heben unsere Ergebnisschätzung für 2004 um 5 Cents auf 0,65 Euro an, lassen jedoch Anlageurteil und Kursziel unverändert.

Der Preiskampf im Handymarkt wird u.E. mittelfristig unvermindert anhalten und in Phasen schwächeren Marktwachstums sogar noch deutlich zunehmen. Handys werden zunehmend zum Commodity mit entsprechender Preissensibilität. Margenstarke Killerapplikationen wie z.B. der iPod von Apple sind nicht in Sicht, so dass operative Margen von 20% wohl endgültig der Vergangenheit angehören werden.

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