Nachricht
13:55 Uhr, 02.03.2004

K: Konjunkturelle Rahmenbedingungen weiter günstig

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare veröffentlichen wir zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen. Es wird großer Wert darauf gelegt, ausschließlich renommierte seriöse Quellen vorzustellen. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen des Godmode-Traders (http://www.godmode-trader.de) decken.

Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf dem Fonds-Reporter.de (http://www-fonds-reporter.de) oder auf Boerse-go.de (http://www.boerse-go.de)

Externe Quelle: Commerzbank

Konjunkturelle Rahmenbedingungen weiter günstig

Die günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen lassen eine weitere kräftige Expansion der Weltwirtschaft erwarten. Die Geldpolitik in den Industrieländern ist immer noch sehr expansiv ausgerichtet. Die Erholung an den Aktienmärkten dauert an. Von der Finanzpolitik in den Vereinigten Staaten kommt zu Jahresbeginn nochmals ein kräftiger Impuls. Der Ölpreis ist zwar wieder leicht gestiegen, doch dürfte hiervon kein größerer dämpfender Effekt ausgehen. Konjunktureller Gegenwind bläst derzeit vor allem von den Devisenmärkten. Die erratischen Bewegungen der Wechselkurse erhöhen die Planungsunsicherheit der Unternehmen. Zudem dürften die hierdurch ausgelösten Anpassungsprozesse kurzfristig per Saldo eher negativ auf die Weltwirtschaft wirken.

Insgesamt lassen die Rahmenbedingungen aber eine Fortsetzung des globalen Aufschwungs erwarten. Insbesondere für die Vereinigten Staaten erwarten die Volkswirte der Commerzbank in ihrem jüngsten Konjunkturausblick eine anhaltend kräftige Expansion, auch wenn das hohe Tempo des ersten Halbjahres nicht zu halten sein wird. Im Euroraum dürfte dagegen die Konjunktur im Verlauf dieses Jahres etwas an Dynamik gewinnen. Das Wachstum des Produktionspotenzials wird aber nur geringfügig übertroffen werden.

US-Arbeitsmarkt bleibt Risikofaktor

Trotz der günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen haben die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs in den Industrieländern zuletzt eher zu- als abgenommen. Im Blickpunkt steht dabei die Lage am US-Arbeitsmarkt. Die Beschäftigungsentwicklung in den Vereinigten Staaten gibt noch immer Rätsel auf. Während die Ergebnisse von Unternehmensbefragungen nur einen schwachen Beschäftigungsaufbau signalisieren, ist die Zahl der Erwerbstätigen auf Basis der Haushaltsumfrage kräftig gestiegen. Nur wenn es zu einem merklichen Beschäftigungsaufbau kommt, kann dies den Wegfall der Impulse von Seiten der Finanzpolitik kompensieren.

Straffung der Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte

Vor dem Hintergrund der Zweifel an der konjunkturellen Entwicklung wird die amerikanische Notenbank die Zinsen im ersten Halbjahr unverändert lassen. Der schwache Preisauftrieb gibt ihr den hierzu nötigen geldpolitischen Spielraum. Die Bankvolkswirte bleiben aber bei ihrer Einschätzung, dass die Fed im Sommer beginnen wird, die Leitzinsen anzuheben. Dann sollten die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs verschwunden sein und sich die Kernteuerungsrate wieder in Richtung 2% bewegen. Die Europäische Zentralbank wird angesichts der kräftigen Euro-Aufwertung die geldpolitischen Zügel erst im Herbst anziehen.

Anstieg der Kapitalmarktzinsen

Die Kapitalmarktzinsen setzten in den vergangenen Wochen ihre Seitwärtsbewegung fort. Mit einer grundlegenden Änderung ist erst zu rechnen, wenn die Spekulation auf eine bevorstehende Zinserhöhung der Fed in den Fokus des Rentenmarkts rückt. Kommt es zu der prognostizierten Zinswende im Sommer, werden auch die Renditen zur Jahresmitte deutlich anziehen. Auf Jahresfrist ist mit einem Anstieg der Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen auf 5,25% zu rechnen. Im Euroraum wird der Zinsanstieg wegen der schwächeren Straffung der Geldpolitik weniger ausgeprägt sein. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen wird auf Jahressicht bei knapp 5% liegen.

Dollar-pessimistische Grundstimmung hält vorerst an

Die Zweifel an der Tragfähigkeit des US-Leistungsbilanzdefizits und der Nachhaltigkeit des US-Aufschwungs bestimmen unverändert das Geschehen an den Devisenmärkten. Wegen der dollar-negativen Grundstimmung ist zu vermuten, dass die US-Währung zunächst unter Druck bleiben wird. In den kommenden Monaten rechnen die Commerzbank-Volkswirte mit einer zeitweisen Euro-Aufwertung über 1,30 Dollar. In der zweiten Jahreshälfte sollte dann der Dollar wieder Boden gut machen können. So wird es im Verlauf von 2004 zu einer Verschiebung der relativen Zinserträge kommen, die für sich genommen zu Gunsten des Dollar spricht. Darüber hinaus wird die prognostizierte Stabilisierung des US-Leistungsbilanzdefizits Druck von den Wechselkursen nehmen. Auf Jahressicht erwartet die Commerzbank einen Wechselkurs von 1,20 Dollar je Euro.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen