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15:43 Uhr, 28.05.2004

K: Im Bann des Ölpreises

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Externe Quelle: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz

Im Bann des Ölpreises

Nach wie vor wird die Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten eher von makroökonomischen Größen als von der Unternehmensberichterstattung geprägt. Nachlassende Zinserhöhungsängste in den USA und eine gleichzeitige Beruhigung beim Ölpreis verhalfen den internationalen Börsenplätzen in der abgelaufenen Woche zu einer freundlichen Tendenz, die sich im Deutschen Aktienindex (DAX) in einem gut zweiprozentigen Anstieg niederschlug.

Auch in der kommenden Woche dürften sich die Impulse von Unternehmensseite in Grenzen halten. Abgesehen von der Münchener Rück am Donnerstag stehen keine nennenswerten Unternehmensveröffentlichungen an, und auch dieser Quartalsbericht sollte kaum größere Marktausschläge provozieren, da die wesentlichen Eckdaten bereits am 26. Mai bekannt gegeben wurden. Bei der Deutschen Post dürfte das näher rückende IPO der Postbank bzw. die Preisgestaltung weiter für Gesprächsstoff sorgen. Die Hauptversammlungen von Deutsche Bank, Fraport, Hannover Rück (Mittwoch), Beiersdorf (Donnerstag), Hypo Real Estate und Metro (Freitag) sollten hingegen nur limitierten Einfluss auf die Kursentwicklung haben.

Aufgrund der dünnen Nachrichtenlage auf Unternehmensseite dürfte die Richtung am Aktienmarkt zunächst vom makroökonomischen Datenkranz bestimmt werden. Dabei kommt dem Ölpreis weiterhin zentrale Bedeutung zu. Die nebenstehende Grafik verdeutlicht die hohe negative Korrelation zwischen DAXEntwicklung und Ölpreis in den vergangenen Wochen. Zwar erscheint es verfrüht, aufgrund der Ölpreis-Rückgänge in den letzten Tagen bereits endgütig Entwarnung zu geben, doch gehen wir davon aus, dass dieses Thema in den nächsten Wochen an Brisanz einbüßen wird. Die niedriger als erwartet ausgefallenen USBenzinreserven riefen in der abgelaufenen Woche keine weiteren Ölpreissteigerungen hervor. Mit dem tatsächlichen Beginn der "Driving Season" am Wochenende könnten sich die eingepreisten Knappheitsängste eventuell als überzogen herausstellen. Eine weitere Entlastung würde sich mit einer signifikanten Förderquotenerhöhung oder gar einer bereits diskutierten Aussetzung der Quoten im Rahmen des OPEC-Meetings am Donnerstag einstellen.

Sofern der Belastungsfaktor Ölpreis seine dominante Rolle verliert, dürften die Marktteilnehmer den Blick wieder verstärkt auf fundamentale Bewertungskennziffern lenken, die weiteres Kurspotenzial am deutschen Aktienmarkt signalisieren. Im Wochenverlauf könnte der DAX daher wieder die 4.000-Punkte-Marke ins Visier nehmen.

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