Nachricht
11:34 Uhr, 23.11.2004

K: Hoffnung auf einen positiven Jahresausklang

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Wahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen des Godmode-Traders decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf dem Fonds-Reporter.de oder auf BoerseGo.de

Externe Quelle: Union Investment

Hoffnung auf einen positiven Jahresausklang

Zwischenzeitliche Kursgewinne an den internationalen Aktienbörsen nährten die Hoffnung auf einen positiven Jahresausklang, ehe die Indizes zum Wochenschluss wieder ins Minus drehten. Der weiterhin schwache US-Dollar dämpft die Exportaussichten in Japan und Europa.

An den amerikanischen Aktienmärkten mussten die Börsenkurse in der vergangenen Woche leichte Einbußen hinnehmen. Mit dazu beigetragen haben enttäuschende Signale von Konjunkturseite. So ist der Sammelindex der Frühindikatoren im Oktober überraschend deutlich gefallen und auch der viel beachtete Philly-Fed-Index sank im November unerwartet auf 20,7 Punkte von 28,5 Punkten im Oktober. Zusammen mit dem kräftigen Anstieg der Erzeugerpreise ließ dies Befürchtungen über eine schwächere Entwicklung des Wirtschaftswachstums aufkommen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe boten zugleich wenig neues und gingen erwartungsgemäß um 3.000 auf 334.000 zurück. Im aussagekräftigeren Vierwochendurchschnitt stieg die Zahl der Anträge jedoch um 1.000 auf 338.250. Damit stabilisiert sich zwar die gegenwärtige Lage, die Arbeitslosigkeit kann damit aber nicht gesenkt werden. Der Dollar tendierte weiterhin schwach, zumal der US-Kongress für eine Erhöhung der staatlichen Schuldenobergrenze um 800 Mrd. USD gestimmt hat.

Uneinheitlich sah die Situation bei den Unternehmensmeldungen aus. Walt Disney hat dank steigender Werbeeinnahmen seiner TV- und Kabelfernsehsender und solider Ergebnisse seiner Freizeitparks im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2003/2004 deutliche Gewinnsteigerungen verbucht. Auch der weltgrößten Einzelhändler Wal-Mart hat den Gewinn im dritten Quartal gesteigert. Die Umsatzentwicklung blieb hingegen hinter den Schätzungen zurück und auch die Zukunftsprognose ist lediglich im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Der Aktienkurs zeigte sich davon belastet. Abschläge verbuchten zudem Finanztitel wie Citigroup und JP Morgan Chase. An Technologiewerten interessierte Investoren mussten sich indes mit einem enttäuschenden Ausblick von Applied Materials auseinandersetzen. Der Halbleiterausrüster rechnet im laufenden Quartal mit sinkenden Auftragseingängen sowie Umsätzen und dämpfte damit zugleich die Zuversicht für die gesamte Branche.

Die Schwäche der amerikanischen Währung belastete an der Tokioter Börse die Anlegerstimmung. Für die japanische Wirtschaft ist der Export in die USA eine wesentliche Stütze, die bei einem dauerhaft hohen Yen-Kurs spürbar belastet würde. Vor diesem Hintergrund standen vor allem exportorientierte Automobil- und Technologietitel unter Verkaufsdruck. Die japanische Notenbank hat unterdessen ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert belassen. Die sehr expansive Geldpolitik mit einem Leitzins bei nahe Null wurde nach einstimmigem Beschluss des geldpolitischen Ausschusses beibehalten.

Auch an Europas Aktienmärkten gehörte die Entwicklung des Dollar zu den Hauptthemen. Zwar konnten die Indizes zeitweilig zulegen, doch wurde ein stärkerer Anstieg durch die ungünstigeren Geschäftsaussichten bei den Exportunternehmen begrenzt. Die europäische Gemeinschaftswährung pendelte um die Marke von 1,30 USD und blieb somit im Bereich ihres Allzeithochs. Angesichts des schwachen Dollar sind in Europa bereits zahlreiche Warnungen vor einer Laissez-Faire-Politik in Washington laut geworden. Von den Firmen kamen uneinheitliche Signale. Die Fluggesellschaft Swiss International Air Lines wies erstmals in ihrer zweieinhalbjährigen Geschichte einen Quartalsgewinn aus. Enttäuschende Quartalszahlen legte hingegen die französische Großbank Credit Agricole vor, woraufhin der Aktienkurs merklich abrutschte. Einige Turbulenzen gab es ferner um Alstom. Der französische Bahntechnikkonzern hat zwar seinen Fehlbetrag im ersten Halbjahr 2004/05 im Vergleich zum Vorjahr etwa halbiert. Eine negative Studie der Deutschen Bank hatte den Wert zuvor aber einbrechen lassen. Der DAX schaffte zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch. Freundlich tendierte beispielsweise Bayer. Der Pharmakonzern hat von seinen Aktionären die Zustimmung für die Abspaltung der neuen Chemiegesellschaft LANXESS erhalten. Positiv entwickelten sich ferner die Aktien der HypoVereinsbank. Laut Zeitungsberichten plant das Finanzinstitut ein Sparprogramm von mindestens 300 Millionen Euro. Der Löwenanteil soll hierbei auf das ertragsschwache Deutschland-Geschäft entfallen.

In überwiegend freundlicher Verfassung präsentierten sich unsere Aktienfonds: Unsere großen Flaggschifffonds UniFonds und UniGlobal verzeichneten Zuwächse von 1,0 bzw. 0,9 Prozent. Gleichzeitig tendierte UniEuropa um 0,3 Prozent fester. Besonders positiv war zudem die Wochenperformance des UniJapan, der 1,9 Prozent zulegte.

Von Unternehmensseite sind in den nächsten Tagen nur wenige Veröffentlichungen geplant. Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer richtet sich daher vor allem auf die Konjunkturdaten. In Europa sind dies unter anderem die Industrieaufträge in der Eurozone, die zweite Veröffentlichung des deutschen BIP für das dritte Quartal und der ifo-Geschäftsklimaindex. Aus Amerika stehen bis Mittwoch ferner Zahlen zu Hausverkäufen und Verbraucherstimmung sowie die Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter auf dem Programm. Die zweite Wochenhälfte dürfte aufgrund des Thanksgiving-Feiertages in den USA durch einen überwiegend ruhigen Handelsverlauf gekennzeichnet sein.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen