K: FOREX - Marktkräfte setzen sich durch
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Externe Quelle: Dr. Eberhardt Unger (Ebunger@t-online.de)
FOREX: Marktkräfte setzen sich durch
Die macro-Analyse Nr.137
Original-Titel: "FOREX: trotz massiver USD-Interventionen - die Marktkräfte setzen sich durch"
Seit dem G-7 Treffen in Dubai am 22.09.2003 sind fast drei Monate vergangen, doch die Devisenmärkte haben sich immer noch nicht beruhigt. In Dubai war die Forderung nach Flexibilität und Anpassungen der Wechselkurse an die fundamentalen Daten erhoben worden. Die Zentralbanken in den Vereinigten Staaten und in Europa haben sich seither mit Eingriffen an den Devisenmärkten zurückgehalten. Die People's Bank of China und andere Notenbanken der Region halten aber an der engen Bindung am USD-Dollar ("peg") fest. Und die Bank of Japan versucht mit massiven Interventionen zu Gunsten des Dollar den Aufwärtsdruck auf den Yen zu mindern, doch nur mit begrenztem Erfolg. Seit Jahresbeginn hat sie schon für rund 165 Mrd. USD Stützungskäufe vorgenommen. Doch der Yen notiert mit 107-108 gegenüber dem USD auf neuem Höchststand. Die Marktkräfte setzen sich durch. Auch massive Interventionen der Notenbanken helfen auf Dauer nicht.
Wechselkurse werden an den Devisenmärkten häufig als Spiegelbild der Stärke einer Volkswirtschaft angesehen. Gerade amerikanische Finanzminister haben in diesem Zusammenhang von der "Politik eines starken Dollar" gesprochen (in Wirklichkeit, um internationale Investoren zu Kapitalanlagen in den USA zu ermuntern). Diese Haltung wird noch überboten durch den Status einer Währung als Devisenreserve. Diesen Status hat die US-Valuta unangefochten für ein ganzes Jahrhundert innegehabt als das bevorzugte Rechnungs- und Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel der ganzen Welt. Doch an diesem Status wird jetzt gerüttelt, und zwar nicht nur durch Spekulanten, sondern sogar durch Zentralbanken. So berichtet die EZB von höheren Käufen von auf Euro lautenden Bonds durch asiatische Notenbanken. In Südkorea und Indonesien wurde das bestätigt. Die russische Zentralbank hat ihren Euro-Anteil an den Devisenreserven verdoppelt. Ende 1999 lauteten 13% der weltweiten Währungsreserven auf Euro, Ende 2002 etwa 19%. Welcher Anteil der richtige sein sollte, ist schwer zu sagen. Doch aus einer anderen Perspektive zeigt sich, dass der USD-Anteil zu hoch ist. Auf die Eurozone entfallen 26%, auf die USA 31% und auf Japan 15% des Welt-BIP. Doch auf den Dollar entfallen 65% der Weltwährungsreserven. Weite Regionen haben bisher so gut wie ausschließlich in USD gerechnet, wie z. B. der Nahe und Ferne Osten. Das gilt auch für die Rohstoffmärkte wie z. B. Öl und Gas, NE-Metalle, Edelmetalle, landwirtschaftliche Rohstoffe u. a. Das wird sich auch in Zukunft kaum ändern, aber als Anlagewährung hat der USD erheblich eingebüßt.
Folgerung: der US-Dollar ist an den Devisenmärkten weiter überbewertet
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