Analyse
15:34 Uhr, 23.06.2005

K: EZB bleibt hart

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Externe Quelle: SEB

EZB bleibt hart

Die Zinsentscheidung der schwedischen Reichsbank sowie das Protokoll der BoE haben die Phantasie auf sinkende Leitzinsen in Euroland erhöht. Per Jahresende wird nun eine 40%ige Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25bp gesehen. Die Sprachregelung der EZB bleibt aber unverändert. Bundesbankpräsident Weber sowie Luxemburgs Notenbankchef Mersch sehen die derzeitigen Leitzinsen als angemessen an. Für die Notenbanksitzung in zwei Wochen bleibt es bei unserer Einschätzung unveränderter Leitzinsen.

Überraschung bei BoE: Das Protokoll der letzten Notenbanksitzung wartete mit einer großen Überraschung auf. Zwei der neun Zentralbankratsmitglieder, darunter der Chefvolkswirt der BoE, votierten für eine Zinssenkung. Dies ist das erste Mal seit Juli 2003, daß irgendein Mitglied für eine Zinssenkung votierte. Auch die Begründung für unveränderte Leitzinsen war sehr aufschlußreich: Eine Zinssenkung wäre ein signifikante Überraschung für den Markt. Dieses Protokoll traf den Markt völlig unvorbereitet und hat den impliziten Zins des 3M Future Dez 05 drastisch um 17 Stellen auf 4,47% abrutschen lassen. Die Rendite der 10jährigen Gilts sank um 9Stellen auf 4,25%. EUR/GBP bewegte sich dagegen nur wenig. Die von uns erwartete Zinssenkung könnte nun bereits im August auf der Tagesordnung stehen.

Mehr Anzeichen für Überhitzung: Am US Immobilienmarkt nutzt fast jeder zehnte Käufer neuartige Finanzierungsformen mit höherem Risikoprofil, um mit den stark gestiegenen Hauspreisen Schritt halten zu können. Im ersten Quartal ist der Anteil von Hypothekenfinanzierungen mit negativer Amortisation auf 9% gestiegen, nach 4% in 2004. Bei dieser Finanzierungsform kann der Schuldner seine monatliche Belastung dadurch senken, daß Teile der Zinslast auf das Darlehen aufgeschlagen werden. Die Laufzeit des Darlehens verlängert sich dadurch. Die Käufer setzen auf steigende Hauspreise, um dann das Darlehen zurück zu zahlen.. Daß trotz des aktuell extrem niedrigen Zinsniveau immer mehr Käufer auf neuartige Finanzierungsformen ausweichen müssen, um sich ein Haus leisten zu können, halten wir für bedenklich. Sollte sich der US Immobilienmarkt abschwächen, dürften die negativen Auswirkungen auf die Konjunktur deutlich zu spüren sein.

Positive Indikation für Tankan: Der Geschäftsklima Index der japanischen Regierung überraschte positiv, speziell die Aussagen zu den Investitionen (+8,1% pa) sowie der Gewinnerwartungen. Die Unternehmen planen deutlich höhere Investitionen, wodurch das gesamtwirtschaftliche Wachstum gestützt würde. Der Bericht gibt einige Hoffnung für den Tankan Report am 1. Juli.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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