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15:30 Uhr, 05.11.2004

K: Euroland - Deutschland bleibt Sorgenkind

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Externe Quelle: Activest

Euroland - Deutschland bleibt Sorgenkind

Das Wachstum in Euroland verliert an Dynamik. Das Sorgenkind dabei heißt Deutschland, das 2005 bereits wieder Schlusslicht beim Wachstum sein soll. Laut dem Gemeinschaftsgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute sind die Hoffnungen auf einen starken Aufschwung verflogen. Hierzu passen die Schlagzeilen über den Verlust tausender Stellen bei KarstadtQuelle und Opel. Auch wenn die unmittelbaren Auswirkungen auf das Wachstum zunächst gering bleiben dürften, drücken diese negativen Meldungen zusammen mit dem hohen Ölpreis und dem sich wieder aufwertenden Euro auf die Stimmung.

Dementsprechend präsentierte sich auch der ZEWIndex im Oktober deutlich schwächer. Die Stabilisierung beim ifo-Index überraschte deshalb umso mehr. Hier erwarten wir aber in den nächsten Monaten eine Eintrübung. Da besonders in Deutschland die gute Wel tkonjunktur die treibende Kraft für die Verbesserung des Verarbeitenden Gewerbes bleibt, wird ein starker Euro bzw. vielmehr ein schwacher Dollar besonders dämpfend wirken. Obwohl in anderen Euroland-Staaten wie beispielsweise Frankreich die robuste heimische Nachfrage der Wachstumsträger ist, ist auch hier das Wachstum nicht so überschäumend, dass die EZB schon bald zinspolitisch auf die Bremse treten müsste.

Aktienbewertung weiter attraktiv

Die Aktienmärkte sind weiter das Spiegelbild des Ölpreises. Die aktuellen Kursniveaus befinden sich aber immer noch am unteren Ende ihrer fairen Bewertungsspanne und auch im historischen Vergleich besteht weiter Bewertungsspielraum nach oben. Neben der weiter günstigen Bewertung spricht aber nun auch die Tatsache, dass vor kurzem die obere Begrenzungslinie des Abwärtstrendkanals überschritten wurde, für einen Test der Jahreshöchststände in den nächsten Monaten.

Katalysator für diesen Anstieg könnte das Wegfallen der bisherigen Achillesfersen der Börsen sein, die in dem starken Euro und dem hohen Ölpreis zu sehen sind. Auch der Pessimismus der Anleger spricht dafür, dass die Risiken bereits erheblich in den momentanen Kursen eskomptiert und eher Überraschungen nach oben zu erwarten sind. Zudem sorgt das weiter moderate Zinsniveau für ein positives Aktienumfeld.

Neben dem besonderen Zyklus in US-Wahljahren, der für ein positives viertes Quartal am amerikanischen Aktienmarkt spricht und sich auch positiv auf die Börsen in Euroland auswirken sollte, deuten auch die von uns erwarteten Gewinnrevisionen nach oben auf weiter steigende Kurse. Für besonders aussichtsreich halten wir dabei nach wie vor Versicherungsaktien. Übergewichtet bleiben wir zudem in Technologie- und Wachstumswerten, deren positive Wachstumsaussichten in den Ergebnissen bestätigt wurden, sowie in zyklischen Werten.

Kurzfristig kein signifikanter Zinsanstieg Im Sog der US-Renditen haben sich auch die Renditen in Euroland im Oktober weiter ermäßigt. Der damit inzwischen zum Ausdruck gebrachte große Konjunkturpessimismus erscheint uns übertrieben. Wir rechnen aber aufgrund der abwartenden Haltung der EZB und der derzeitigen Marktpositionierung auf kurze Sicht nicht mit einem signifikanten Anstieg der Zinsen. Unsere Positionierung ist deshalb genau wie in den USA gegenüber der Benchmark gegenwärtig neutral.

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