K: Deutschland: Stagnation im 4. Quartal bestätigt
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Externe Quelle: Postbank
Deutschland: Stagnation im 4. Quartal bestätigt
Das Statistische Bundesamt hat heute Morgen mitgeteilt, dass das reale Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2005 verglichen mit dem Vorquartal stagniert hat. Damit wurde das Ergebnis der Schnellschätzung bestätigt.
Die Zusammensetzung des BIP-Wachstum im 4. Quartal 2005 sieht alles andere als rosig aus. Der Private Verbrauch ging um 0,6% zurück, der Staatsverbrauch sogar um 1,6%. Die Anlageinvestitionen legten insgesamt um 0,7% zu. Dies resultierte aber fast ausschließlich aus den Bauinvestitionen, die um 1,2% expandierten. Die Ausrüstungsinvestitionen traten dagegen mit +0,1% fast auf der Stelle. Das Importwachstum überstieg mit +1,1% das Plus bei den Exporten von 0,5%, so dass der Außenbeitrag das Wachstum um 0,2 Prozentpunkte drückte. Ein deutlicher Wachstumsbeitrag kam dagegen von den Lagerinvestitionen, die 0,8 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum beitrugen.
Zusammengefasst bedeutet dies zunächst einmal: Eine im Schlussquartal 2005 sehr schwache binnenwirtschaftliche Endnachfrage wurde durch eine leichte Schwäche des Außenhandels verstärkt. Lediglich die Lagerinvestitionen haben einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung verhindert.
Ein derartig starker Wachstumsbeitrag der Lagerinvestitionen stellt häufig eine Hypothek für das Wachstum im Folgequartal dar. Damit beinhaltet die Wachstumsstruktur des 4. Quartals 2005 ein nicht unerhebliches Risiko für unsere Wachstumsprognose von 0,6% für das 1. Quartal 2006 und auch für unsere BIP-Prognose 2006 von +1,8%.
Allerdings zögern wir derzeit noch, unsere Prognosen für 2006 anzupassen. Wir warten zunächst ab, als wie belastbar sich die heute veröffentlichten Zahlen erweisen. Es ist nämlich schon auffällig, dass die Revisionsanfälligkeit der deutschen BIP-Zahlen im letzten Jahr deutlich gestiegen ist. So wurden auch mit den Detaildaten für das 4. Quartal die Vorquartale zum Teil deutlich revidiert, wobei es insbesondere zwischen den Nachfragekomponenten zu erheblichen Verschiebungen gekommen ist. Wurde z.B. für das 3. Quartal für den Privaten Verbrauch bislang von einem Rückgang um 0,2% ausgegangen, so weist das Statistische Bundesamt jetzt ein Plus von 0,3% aus. Der Zuwachs bei den Ausrüstungsinvestitionen wurde dagegen von +3,8% auf +1,6% zurückgenommen.
Auch für das 4. Quartal können wir uns sehr gut vorstellen, dass es noch zu erheblichen Revisionen kommt, die zu markanten Verschiebungen zwischen den Komponenten führen. Ebenso gehen wir davon aus, dass es als Reaktion auf die Rückgänge im 4. Quartal 2005 beim Privaten Verbrauch und beim Staatsverbrauch im 1. Halbjahr 2006 zu positiven Rückpralleffekten kommen wird. Und bei den Ausrüstungsinvestitionen ist der Aufwärtstrend des letzten Jahres trotz des - nach den heutigen Daten - enttäuschenden 4. Quartals weiterhin intakt, so dass wir auch hier mit deutlichen Zuwächsen rechnen.
Grundsätzlich halten wir damit auch unserem positiven Ausblick für die deutsche Konjunktur in diesem Jahr fest. Das Risiko, dass sich das Wachstum nicht so stark beschleunigt wie bislang von uns erwartet, ist aber gestiegen.
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