K: Deka-EZB-Kompass steigt im Oktober weiter an
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Externe Quelle: DekaBank
Deka-EZB-Kompass steigt im Oktober weiter an
1. Gesamtergebnis: Der EZB-Kompass lag im Oktober bei 63,9 Punkten. Der Vormonat wurde von 59,0 auf 59,8 nach oben revidiert, u.a. weil das Geldmengen- und das Kreditwachstum höher lagen als erwartet. Eine Revision der Zeitreihe des Bruttoinlandsprodukts, die vor allem zu einem deutlich über Potenzial liegenden ersten Quartal 2004 führte, bewirkte zudem, dass der Outputgap nun einen positiven statt negativen Wert aufweist. Manches niedriger als erwartet veröffentlichte Inflationsdatum wurde so ausgeglichen.
2. Wirtschaftliche Analyse: Der Score der wirtschaftlichen Analyse lag im Oktober mit 62,1 Punkten höher als im September mit 57,1. Energiepreisbedingt stiegen die Inflationsraten im Oktober erneut an und werden unserer Einschätzung nach noch bis Februar auf dem gegenwärtig hohen Niveau bleiben.
3. Monetäre Analyse: Der Score der monetären Analyse stieg von 70,8 auf 71,0 leicht an. Nachdem die Kreditvergabe im September mit kräftigerem Wachstum überraschte, unterstellen wir für Oktober eine durchschnittliche Entwicklung. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten wird dazu beitragen, dass sich u.E. nach in den nächsten Monaten keine großen Portfolioverlagerungen raus aus kurzfristigen Einlagen ergeben werden.
4. Prognose des Kompass und der Leitzinsen: Der EZB-Kompass liegt in einem Bereich, in dem die reine Datenlage zu Zinserhöhungen aufruft. Die Hochrevision unserer Ölpreisprognose auf 50 US-Dollar pro Barrel WTI im Jahresdurchschnitt 2005 hat dies noch verschärft. Die Inflationsindikatoren schätzen wir im Vergleich zur letzten Schätzung in 2005 nun höher ein. Die Wachstumsentwicklung dagegen schwächer. Analog zur EZB-Strategie liegt beim EZB-Kompass das stärkere Gewicht auf der Inflationsentwicklung, sodass unsere Revisionen zu einem höheren Prognoseprofil geführt haben.
Wie bereits seit mehreren Monaten erwartet, wird zum Jahreswechsel der Hochpunkt des EZB-Kompass zu erwarten sein. Solange wird die EZB vor Inflationsrisiken warnen müssen. Verhindern muss sie damit steigende Inflationserwartungen und die bislang noch immer nicht erkennbaren, aber historisch oftmals beobachtbaren, Zweitrundeneffekte des starken Rohstoffpreisanstiegs. Wir gehen davon aus, dass diese auch in den nächsten Monaten begrenzt bleiben werden, da die Lage am Arbeitsmarkt äußerst kritisch bleibt. Aus diesem Grund gehen wir auch davon aus, dass die EZB sich solange mit Zinserhöhungen zurückhält bis mehr Klarheit über die mittelfristigen ölpreisbedingten Belastungen für die Inflationsentwicklung und die Konjunktur besteht. Trotz steigender Kompasswerte erwarten wir die erste Zinserhöhung daher weiterhin erst im Juni 2005.
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