K: Das Leiden am Arbeitsmarkt setzt sich fort
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Externe Quelle: DekaBank
Das Leiden am Arbeitsmarkt setzt sich fort
1. Die "Hiobsbotschaften" der Bundesagentur für Arbeit reißen nicht ab. Der Hoffnungsschimmer der sich im Juni auftat erlebte im Juli einen Rückschlag und erlischt mit den heutigen Augustzahlen. Der erschreckenden Anstieg um saisonbereinigt 24 Tausend Personen gegenüber dem Vormonat lässt die Anzahl der Arbeitslosen auf 4,414 Millionen Personen ansteigen. Der Vormonatsrückgang der nichtsaisonbereinigten Anzahl der Arbeitslosen fiel mit 13.400 Personen geringer aus als in den Vorjahren. Der Vorjahresvergleich ist aufgrund gesetzlicher Änderungen zu Anfang dieses Jahres nicht aussagekräftig. Wird die Rechtsänderung auch auf das Vorjahr angewendet, ergibt sich ein Zuwachs von 110.000 Personen für den August 2004. Die heute gemeldeten 4,347 Millionen Arbeitslose (nichtsaisonbereinigt) sind nach 1997 der schlechteste Wert für einen August seit 1991. Die Zahlen unterstreichen einmal mehr, wie wichtig die angefangenen Arbeitsmarktreformen sind und dass eine Fortführung des eingeschlagenen Weges unerlässlich ist. Auch gegen die Proteste muss der Reformpfad sogar noch breiter werden. Hierbei sind neben der Politik auch die Arbeitgeber und Gewerkschaften gefordert. Die Notwendigkeit von Reformen steht außer Frage; die Verwirrung jedoch, die durch parteipolitisches Kalkül und die mangelnde Kommunikation bei der Umsetzung der Reformen erzeugt wird, gilt es zu vermeiden.
2. Die saisonbereinigte wie auch die nichtsaisonbereinigte Arbeitslosenquote blieben mit 10,6 und 10,5 % unverändert.
3. Die vom Statistischen Bundesamt ebenfalls heute vorgelegten Zahlen zur Erwerbstätigkeit in Deutschland für den Monat Juni zeigen eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau an. Der Rückgang um eintausend Personen im Vormonatsvergleich bestätigt das Ergebnis für den Monat Mai mit 38,2 Millionen Erwerbstätigen. Nichtsaisonbereinigt wurden gegenüber dem Vormonat 58.000 mehr und gegenüber dem Vorjahr 122.000 Personen weniger gezählt. Mit 38,24 Millionen Erwerbstätigen wird der niedrigste Stand - im Februar dieses Jahres - um über 500.000 Tausend Personen übertroffen
4. Fehlende konjunkturelle Impulse bei der Inlandsnachfrage lassen die Unternehmen mit Neueinstellungen zögern. Die an sich positive Entwicklung des Bruttoinlandsprodukt resultiert allein aus dem Wachstumsbeitrag des positiven Außenhandelssaldos. Nur, die exportorientierten Unternehmen können diese Entwicklung mit dem bestehenden Personal bewältigen, da Aufträge aus dem Inland Mangelware sind. Auch werden die Unternehmen den Wettbewerbsvorteil von sinkenden Lohnstückkosten angesichts der Eurostärke verteidigen. Gesamtwirtschaftlich sind die Lohnstückkosten seit drei Quartalen rückläufig. Für das produzierende Gewerbe sind es mit Ausnahme des zweiten Quartals 2003 sogar acht Quartale. Ohne sichtbar werdende Impulse für die deutsche Inlandnachsfrage ist mit einem nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit nicht zu rechnen.
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