K: Bushs Wahlsieg gut für Aktien ...
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Externe Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Bushs Wahlsieg verhilft US-Aktien zu Kursplus
Nachdem Bush als klarer Sieger der US-Präsidentschaftswahlen feststand, setzten die US-Aktienmärkte zum Höhenflug an. Nach anfänglich massiven Verkäufen als Reaktion auf erste Prognosen, in denen Kerry die Nase vorn hatte, erholten sich die Märkte, nachdem sich abzeichnete, dass mit einem deutlichen Sieg Kerrys nicht zu rechnen war. Der S&P schloss auf dem höchsten Stand seit April, denn vor allem konjunkturempfindliche Werte reagierten positiv auf das Wahlergebnis. Weitere Impulse für die US-Aktienmärkte kamen vom rückläufigen Ölpreis sowie den starken Arbeitsmarktdaten.
Die japanischen Aktienmärkte konnten den jüngsten Verlusttrend umkehren und der Nikkei schloss um 2,7% höher. Ausschlaggebend waren die Optimisten, die den Sieg Bushs als positiv für die US-Wirtschaft werten, was wiederum positiv für japanische Exportfirmen ist, die äußerst empfindlich auf alle Faktoren reagieren, die das US-Verbrauchervertrauen beeinträchtigen. Für Erleichterung und damit Kauflust unter den Anlegern sorgte aber auch der rückläufige Ölpreis. In den Septemberzahlen zu Gewinnen und Ausgaben spiegelt sich gleichwohl die lahmende Binnenkonjunktur in Japan wider.
Da der Wahlsieg von Bush als günstig für die Wirtschaft gilt, legten auch die europäischen Aktienmärkte nach seinem Wahlsieg zu. An allen 18 westeuropäischen Märkten schlossen die Leitindizes im Plus. Vor allem Pharmatitel profitierten vom Wahlergebnis, denn sie hatten einem möglichen Sieg Kerrys mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen. Rückläufige Energiekosten beflügelten einmal mehr die Kurse von Fluggesellschaften. Einen Sprung nach oben aber machten die Märkte nach Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten am Freitag, nur um wenig später wegen des US-Dollar-Rückgangs auf den niedrigsten Stand gegenüber dem Euro wieder zurückzufallen.
In Großbritannien kletterte der FTSE 100-Index um 2,5% auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Wie erwartet, ließ der geldpolitische Ausschuss der Bank von England (MPC) die Zinsen unverändert, ein Begleitkommentar wurde jedoch nicht veröffentlicht. Die veröffentlichten Daten dürften nichts am Zinsausblick geändert haben, denn die Industrieproduktion und die Immobilienpreise tendieren schwach, die Geldmenge und das Vertrauen in der Dienstleistungsbranche hingegen fest.
In der Region Asien-Pazifik gaben Aktien aus China nach, denn Anleger befürchten, dass die Regierung ein weiteres Mal die Zinsschraube anzieht, um die überhitzte Wirtschaft abzukühlen. Andere große Märkte in der Region schlossen höher, was vor allem dem rückläufigen Ölpreis und dem Ausblick für den Export zu verdanken war, der sich nach den US-Wahlen aufgehellt hat.
In Lateinamerika erklomm der argentinische Merval-Index einen neuen Höchststand. Auslöser war die optimistische Einschätzung mit Blick auf Auslandsinvestitionen in der Energiebranche des Landes.
Russlands RTS-Index in der Region Emerging Europe konnte trotz massiver Kursverluste von Yukos zulegen. So hatte Yukos zu Wochenbeginn rund ein Drittel seines Börsenwerts eingebüßt, nachdem Gerüchte über die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens die Runde machten. Das besser als erwartete Ergebnis der größten Bank des Landes, der Sberbank, und das Wahlergebnis in den USA erwiesen sich als Stütze für die Märkte.
An den Staatsanleihemärkten machten die Renditen zehnjähriger US-Treasuries einen Sprung nach oben, nachdem die Zahlen zu den neuen Jobs außerhalb der Landwirtschaft fast doppelt so hoch ausgefallen waren wie vom Markt prognostiziert. Inzwischen preisen die Märkte ein zweite Zinserhöhung der US-Notenbank im Dezember ein.
An den Devisenmärkten fiel der Dollar weiter gegenüber dem Euro und wird mittlerweile unweit der Marke von 1,30 gehandelt. Wegen Bushs Wahlsieg wird mit einer weiteren Abschwächung der US-Devise gerechnet, denn bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass die US-Regierung Maßnahmen zur Eindämmung des Doppeldefizits von Handels- und Leistungsbilanz ergreifen wird.
In der letzten Woche verbilligte sich Öl weiter an den Rohstoffmärkten. Der Preis für die Rohölsorte Brent war aufgrund der steigenden Produktion und des nachlassenden Nachfrageanstiegs um 5,5% gefallen.
Bush dürfte seine Steuersenkungen nun zementieren
Die Amerikaner haben George W. Bush für eine weitere Amtszeit von vier Jahren ins Weiße Haus gewählt und zudem die Position der Republikaner im Kongress gestärkt. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass Bush mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt wurde. Und da wiedergewählte Präsidenten für ihre aggressive Agenda bekannt sind, da die Verfassung eine dritte Amtszeit ausschließt, sind bedeutende Reformen durchaus denkbar. Zunächst dürfte der Schwerpunkt darauf liegen, die "Steuersenkungen Bushs" zu zementieren, d. h. die Wirtschaftspolitik auf Wachstum und die Steuerpolitik auf Ausgabenkürzungen zu fokussieren, um dem rasant wachsenden Haushaltsloch Einhalt zu gebieten.
Unternehmen stellen nach wie vor nur zögerlich ein
Der Beschäftigungsbericht der letzten Woche sorgte für Beruhigung bei den Wirtschaftsexperten, denn hiermit kehrte sich der Trend der unter 100.000 neuen Jobs um, eine Zahl, die allgemein auf stagnierende Arbeitslosenzahlen hinweist. Zwar dürften die Beschäftigtenzahlen im Oktober auch von wahlbedingten Einstellungen profitiert haben, die vorherigen Korrekturen legen aber auch nahe, dass sich die Hurrikane-Saison nicht ganz so fatal ausgewirkt hat, wie zuvor befürchtet. Insgesamt aber liegt der Schwerpunkt deutlich auf Kontinuität und nicht auf Wandel: Die Daten zu Produktivität und Arbeitsstunden deuten auf weiterhin nur zögerliche Einstellungen hin, während die zunehmende Lücke, die zwischen Ausgaben und Einkommen der Haushalte klafft, die Bedeutung der Verbraucherverschuldung unterstreicht. Für die Rentabilität in den Unternehmen ist das gut, für die Fed aber sollte das ein Warnsignal sein.
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