K: Abkopplung vom Ölpreis beendet
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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz
Abkopplung vom Ölpreis beendet
Nach deutlichen Zugewinnen im Monatsvergleich legte der deutsche Aktienmarkt in der vergangenen Woche die erwartete Verschnaufpause ein. Neben Gewinnmitnahmen erwies sich zum wiederholten Male der steigende Ölpreis als primärer Belastungsfaktor und verhinderte somit das Überspringen der psychologischen Hürde von 4.000 Punkten. Die seit Anfang September zu beobachtende Abkopplung von der Ölpreisentwicklung erwies sich damit als äußerst kurzlebig. Es steht damit zu befürchten, dass der Aktienmarkt wieder in sein seit mehreren Monaten etabliertes Verhaltensmuster zurückfällt und die Ölpreisentwicklung nahezu eins zu eins in Kursverluste bzw. -gewinne übersetzt, während andere fundamentale Einflussfaktoren in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Die Dominanz des Ölpreises dürfte sich auch vor dem Hintergrund weitgehender Nachrichtenflaute auf Unternehmensseite fortsetzen. Aus unserem Deutschland- Universum ist lediglich von KarstadtQuelle im Rahmen der Analystenkonferenz am Dienstag ein positiver Newsflow zu erwarten. Die Hoffnungen der Investoren ruhen auf einer stärkeren Fokussierung auf das Kerngeschäft (Warenhäuser/ Versandhandel) und der Vorstellung des zugehörigen Konzeptes. Unsicherheit herrscht allerdings noch bezüglich der Finanzierung der Restrukturierungsaufwendungen, die nach unseren Schätzungen bis zu 500 Mio. Euro betragen könnten. Aufgrund der bereits angespannten Bilanzrelationen ist eine weitere Aufnahme von Fremdkapital problematisch. Zwar billigen wir der Aktie das Potenzial einer großen Restrukturierungsstory zu, doch bleiben wir vorerst weiter skeptisch inwieweit eine schnelle Umsetzung gelingt.
Aufgrund der dünnen Nachrichtenlage auf Unternehmensseite dürften in der nächsten Woche eher die makroökonomischen Veröffentlichungen und die damit verbundenen Hinweise zum weiteren Verlauf des Konjunkturzyklus im Vordergrund stehen. Die zuletzt verschärfte Tonart zwischen Israel und dem Iran sowie die näher rückende US-Präsidentschaftswahl werden das geopolitische Risiko vorerst weiter im Blickpunkt halten und eine Entspannung beim Ölpreis behindern. Damit dürfte auch den internationalen Aktienmärkten kurzfristig der Treibstoff für nachhaltige Kurssteigerungen fehlen. Gleichwohl scheint insbesondere der deutsche Aktienmarkt aufgrund weiterhin günstiger Bewertungsrelationen auf dem aktuellen Niveau gut unterstützt, so dass kurzfristig eine seitwärts gerichtete Entwicklung im Bereich der 3.900-Punkte-Marke u.E. das wahrscheinlichste Szenario darstellt.
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