John Paulson: Das "Worst-Case-Szenario" für die US-Wirtschaft
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Drei zentrale Gefahrenpunkte
John Paulson (der Hedgefonds-Manager, der im Jahr 2010 ein Gehalt von 5 Mrd. Dollar hatte und jetzt über beide Ohren in Gold investiert ist und sogar einen eigenen Gold-Hedgefonds aufgelegt hat) - skizziert in der französischen Zeitung "Les Echos" drei zentrale Gefahrenpunkte für die US-Wirtschaft. Sie könnten zu einem Worst-Case-Szenario für die US-Wirtschaft führen:
- Finanzreform könnte die Konjunkturerholung ausbremsen. Die Finanzreform sei textlastig (2000 Seiten lang) und trotzdem schwer implementierbar. Ihr sei eine emotionale Reaktion voraus gegangen. Das Resultat sei, dass sie zahllose Konflikte und Unsicherheitsmomente schaffe. Wie Alan Greenspan gesagt habe, meint auch Paulson: Sie wird zu Unterbrechungen in der Funktion der Märkte führen.
- Inflation ist ein Risiko. Die quantitative Erholung bleibe nicht ohne Folgen und schaffe das Potenzial für Inflation. Derzeit hätten die USA wegen der Überkapazität keine Inflation. Das Risiko sei aber persistent. Es sei unabstreitbar dass die monetäre Expansion äquivalent sei für das Anschalten der Notenpresse. Es bleibe abzuwarten, ob die Fed die Konjunkturerholung bremsen wird, bevor sie inflationär wird.
- Die Verschuldungsquote der US-Regierung wird früher oder später einen "sehr ernsten" Schwellwert erreichen. Es gebe zahllose Unsicherheitsmomente über die Exitstrategie der Fed. John Paulson schreibt, dass er überrascht wäre, wenn es eine dritte Runde quantitativer Lockerung geben werde. Während viele Volkswirte davon ausgingen, dass die US-Verschuldung auf lenksamem Niveau sei, werde sie früher oder später eine Schwelle erreichen, die ein Problem darstellen werde. Heute sei die Verschuldungsquote der USA relativ vernünftig (65% des BIP), wenn aber die Verschuldung der Bundesstaaten addiert werde, erreiche die Verschuldungsquote 100% des BIPs, was schon eher mit Griechenland oder Portugal vergleichbar sei. Das sei ein sehr ernstes potenzielles Problem. Die USA hätten nicht die Fähigkeit, sich unbegrenzt zu verschulden.
Weitere Statements von Paulson:
"Das größte Risiko für die US-Konjunkturerholung ist ein stagnierender Immobilienmarkt."
"Wir müssen Währungen in relativen Begriffen bewerten. Großbritannien hat sich hinsichtlich der Geldpolitik dem selben Ziel wie die USA verschrieben. Der Euro hat seine eigneen Probleme. In diesen Zeiten der Unsicherheit bei Papierwährungen fühle ich mich sicherer, wenn ich Gold besitze. Wenn man sich die Inflationsrisiken in drei bis fünf Jahren und die Volatilität des Euros betrachtet, dann liegt Gold eine gute Schutzfunktion inne gegen die Abwertung von Papierwährungen und bietet sogar die Möglichkeit, eine Überrendite gegenüber Festgeldanlagen zu erwirtschaften."