Jetzt geht's den US-Benzinvorräten an den Kragen
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1. Die US-Rohöllagerbestände wurden in der vergangenen Woche erwartungsgemäß um 1,6 Mio. Barrels aufgestockt (Bloomberg-Median: 1,6 Mio. Barrels). Die Benzinvorräte hingegen enttäuschten die Markterwartungen und ließen ihren temporären Hochpunkt hinter sich. Die Nachfrage konnte nun nicht mehr allein aus der Produktion und den Importen befriedigt werden, sodass in der vergangenen Woche das erste Mal seit Anfang Mai auf die Benzinlager zurückgegriffen werden musste. Demnach kam es zu einem Abbau der Benzinlagerbestände um 0,7 Mio. Barrels, während die von Bloomberg befragten Analysten mit einem Anstieg um 1,0 Mio. Barrels gerechnet hatten. Die Auslastung der Ölraffineriekapazitäten gewann mit einem Plus von 1,8 Prozentpunkten auf 89,4 % wieder etwas an Boden. Schließlich wurden die Heizöl- und Diesellagerbestände entgegen dem saisonüblichen Trend und den Markterwartungen mit 2,3 Mio. Barrels kräftig abgebaut (Bloomberg-Median: 0,6 Mio. Barrels). Dies geschah vor dem Hintergrund eines starken Anstiegs der Nachfrage nach Diesel und Heizöl in der vergangenen Woche.
2. Die Ölnotierungen haben sich in den vergangenen Tagen wieder von den zuvor erreichten 9-Monatshochs verabschiedet. Temporäre Entspannung kam von der geopolitischen Front. Der viertägige Arbeiterstreik in Nigeria wurde am Montag beendet, da Regierung und Gewerkschaften sich annäherten. Die Märkte zeigten sich hierüber erleichtert, obwohl es im Zuge dieses Streiks zu keinen Produktionsausfällen beim Rohöl kam. Zugleich gehen die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und bewaffneten Gruppen in Nigeria weiter. Zuletzt war ca. ein Viertel der Ölproduktion hierdurch in Mitleidenschaft gezogen worden. Mit dem Ende des Streiks hat sich also das geopolitische Risiko in Nigeria lediglich reduziert, es ist aber weiterhin in erheblichem Umfang vorhanden. Oberflächliche Entspannung kam auch in den Atomkonflikt mit dem Iran. Internationale Atominspektoren wurden vom Iran ins Land eingeladen, um die derzeitige Patt-Situation zu lösen. Die Internationale Atomenergiebehörde will bis Ende August einen Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise im Konflikt unterbreiten. Aber auch hier rechnen wir nicht mit einer schnellen und nachhaltigen Beseitigung sondern lediglich einer temporären Entschärfung des geopolitischen Risikos.
3. In der vergangenen Woche (bis einschließlich 19. Juni) bauten die nicht-kommerziellen Rohölhändler ihre Netto-Long-Positionierung an der New York Mercantile Exchange zum vierten Mal in Folge aus. Die an den darauf folgenden Tagen aufgetretenen Anzeichen für eine Entspannung der geopolitischen Situation sowohl in Nigeria als auch im Irankonflikt dürften jedoch dazu geführt haben, dass die nächste Datenveröffentlichung (für die Woche bis einschließlich 26. Juni) einen Abbau der Netto-Long-Positionierung bringt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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