"Jede Erholung verkaufen!"
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.917,75 Pkt (S&P)
Der jüngste Zusammenbruch mehrerer US-Regionalbanken könnte der Katalysator dafür sein, dass der US-Aktienmarkt seine nächste Abwärtsbewegung im Zuge des übergeordneten Bärenmarktes begonnen hat, schreibt Mike Wilson in seinem wöchentlichen Marktkommentar. Vor einer Woche war Wilson noch temporär ins Bullenlager gewechselt und hatte eine vorübergehende Fortsetzung der jüngsten Bärenmarktrally für möglich gehalten. Doch jetzt gibt sich Wilson wieder maximal bärisch.
"Wir schlagen vor, alle Erholungen aufgrund einer staatlichen Intervention [zur Bankenrettung] zu verkaufen (...), bis wir zumindest neue Bärenmarkttiefs erreichen", schrieb Wilson in seinem wöchentlichen Marktkommentar. Das bisherige Tief im Bärenmarkt erreichte der S&P 500 Mitte Oktober bei leicht unter 3.500 Punkten.
"Mit der Abwicklung einer großen Bank (SVB) letzte Woche und jetzt einer weiteren (SBNY) am Wochenende ist klar, dass die Auswirkungen der Straffung der Fed-Politik zu spüren sind", schrieb Wilson.
Die Maßnahmen der US-Behörden zur Eindämmung der Krise seien zwar geeignet, weitere Bank Runs zu verhindern, allerdings könnten die Maßnahmen "wenig dazu beitragen, das Gesamtbild einer Verlangsamung des Wachstums zu ändern", so Wilson.
Den Kursanstieg seit Oktober hält Wilson weiterhin für eine temporäre Erholung innerhalb des intakten Bärenmarktes. "Wie wir seit Monaten immer wieder anmerken, glauben wir, dass die Rally seit Oktober nur eine weitere Bärenmarktrally war, die letztendlich auslaufen wird." Die nun offenbar gewordenen Probleme im US-Bankensektor könnten ein Katalysator dafür sein, die Neubewertung nach unten zu beschleunigen, wie es für Bärenmärkte in der Spätphase typisch sei, so Wilson.
Wilson hatte im vergangenen Jahr die Kursverluste am US-Aktienmarkt relativ zutreffend vorhergesagt, schwenkte aber erst auf bullisch um, nachdem die Erholung ab Oktober bereits ein gutes Stück gelaufen war.
Seinen aktuellen Marktkommentar veröffentlichte Wilson bereits vor der kräftigen Kurserholung heute.
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6% Inflation bei einem weiterhin knallfesten Arbeitsmarkt sind aber auch kein Argument für einen Schwenk im Zinszyklus nach unten. Die FED steckt in einem Dilemma fest: entweder weitere wackelnde Banken oder weitere hohe Inflation. Ich denke, sie wird die Banken wackeln lassen.
Man kann derzeit nichts ausschließen, aber neue Bärenmarkttiefs wären sehr überraschend. Die Fed hat neben ihren Zinserhöhungen und QT jetzt quasi ein neues QE-Programm gestartet. Das ist im Prinzip Quatsch. Ergo wird QT bald zurückgefahren und letztlich beendet werden. Das ist die Vorbereitung auf Zinssenkungen in 2024. Natürlich werden auch diese Zinssenkungen mit einer Zeitverzögerung wirken, so wie es die Zinserhöhungen tun. Aber da die Fed erst zu lange zu lasch und zuletzt zu schnell zu restriktiv war, wird sie sich bei der Unterstützung der Wirtschaft nicht lumpen lassen können.
Wer nicht dummerweise in 2022 oder 2023 neue Kredite aufnehmen oder alte Kredite verlängern musste, wird die kurze restriktive Zeit kaum merken. So hart sollte Corporate America somit gar nicht getroffen werden. Meines Erachtens ist Mike Wilson jetzt zu bearish. Nachdem er lange Zeit korrekterweise sehr bearish war.