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12:09 Uhr, 13.02.2017

Japans Wirtschaftsmotor läuft wenig rund

Das Wachstum in Japan hat sich zum Jahresausklang 2016 ausgeklingt. Die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft ist nur marginal gewachsen. Während die Exporte so gut liefen wie lange nicht, bremste ausgerechnet der von Regierung und Notenbank seit Jahren stark geförderte private Konsum.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Wirtschaft wächst zum Jahresausklang weniger stark als erwartet. Wie die Regierung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt am Montag bekannt gab, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Oktober bis Dezember um eine annualisierte Rate von 1,0 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorquartal stieg das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent. Trotz dieses Expansionstempos sprechen Experten von einer Enttäuschung.

Aus Sicht der NordLB blieb vor allem der private Konsum hinter den Erwartungen zurück. Dieser lieferte zum Jahresende keinen Wachstumsbeitrag. „Das steht im Widerspruch zu einem stark gewachsenen Importvolumen, was eigentlich einen höheren Binnenkonsum indiziert“, urteilen die Experten. Dagegen stiegen die Kapitalausgaben der Unternehmen um 0,9 Prozent.

Positiv entwickelte sich aber der Export. Im vierten Quartal 2016 stützte die starke Nachfrage nach japanischen Produkten in den USA und China den Wachstumskurs. Die Außenwirtschaft trug insgesamt ungefähr zur Hälfte zum Wachstum im vierten Quartal bei. Experten wie der Ökonom Takashi Shiono von der Bank Credit Suisse verwiesen auf die Risiken für die japanische Wirtschaft aufgrund der hohen Abhängigkeit durch die Exporte. Sollte es durch US-Präsident Donald Trump zu handelspolitischen Friktionen kommen, könnte sich dies für Japan als sehr problematisch erweisen. Insbesondere, wenn der private Konsum nicht wieder auf die Beine kommen sollte.

Am Freitag hatten sich US-Präsident Trump und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe in Washington zu einem bilateralen Gespräch getroffen. Der japanische Premierminister gab sich Mühe, die gute wirtschaftliche Zusammenarbeit zu betonen. Die Partner vereinbarten, die Sicherheits- und Wirtschaftskooperation zwischen beiden Ländern auszubauen. Doch die Unberechenbarkeit in Trumps Politik bleibt ein Unsicherheitsfaktor, der nicht unterschätzt werden sollte. Die Märkte reagierten relativ gefasst auf die heute präsentierten Zahlen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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