Japans Wirtschaft schrumpft - erstmals seit acht Quartalen
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Erstmals seit neun Quartalen ist die japanische Wirtschaft wieder geschrumpft. Im Zeitraum Januar bis Ende März sank das reale Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent zum Vorquartal und um annualisiert 0,6 Prozent. Zudem wurde das Wachstum im Vorquartal Oktober bis Dezember 2017 von zuvor plus 0,4 Prozent auf plus 0,1 Prozent (jeweils in Relation zum Vorquartal) nach unten revidiert.
Ein Faktor, der hauptsächlich zu den schwächeren Zahlen führte, war der Private Konsum, der sich im Vergleich zum Vorquartal nicht veränderte. Die Ausgaben der Privathaushalte tragen in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei. Die Exporte sind zwar auch gesunken, der Außenbeitrag ist jedoch unterm Strich erwartungsgemäß wieder positiv ausgefallen, da auch die Importe gefallen sind. Die negative Überraschung sind auch die Bauinvestitionen und die Unternehmensinvestitionen gewesen.
Wie geht es nun weiter? „Der Anstieg der Preise für frische Lebensmittel um den Jahreswechsel herum war vor allem für die Stagnation der Konsumausgaben im letzten Quartal verantwortlich“, erklären die Experten von Capital Economics. „Die Lebensmittelpreise haben sich inzwischen wieder abgeschwächt und die Aussichten für das zweite Quartal sind positiv“. So habe sich der Einkaufsmanagerindex im Verarbeitenden Gewerbe im April sehr stark präsentiert. Und obwohl die Prognosen der Unternehmen für die Industrieproduktion im April und Mai mittelmäßig seien, dürfte die Wirtschaft in diesem Quartal wieder wachsen.
Auch die Analysten der NordLB glauben, dass der Ausflug in den negativen Bereich nur von temporärer Natur ist. „Die Frühindikatoren deuten keinen deutlichen Abschwung an. Zudem sind beispielsweise die Lohnsteigerungen sehr ordentlich ausgefallen und sollten dem Konsum wieder auf die Beine helfen“, so Makro-Experte Frederik Kunze. Ein großes Fragezeichen sieht er aber beim Außenhandel. Die Voraussetzungen seien dank globaler Konjunktur und derzeit sehr schwachem Yen eigentlich gut – „wenn da nicht das Damoklesschwert namens Donald Trump wäre, dessen Politik jederzeit die Möglichkeit hat, den Außenhandel deutlich zu bremsen“. Zudem drückten die gestiegenen Rohstoffpreise auf den Saldo.
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