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11:48 Uhr, 14.08.2017

Japans Wirtschaft feiert längste Wachstumsphase seit 11 Jahren

Die Wirtschaft Japans ist im Frühling so stark wie seit gut zwei Jahren nicht mehr gewachsen. Ein wesentlicher Wachstumsbeitrag stammt vom privaten Konsum.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Wirtschaft hat im Frühjahr einen kräftigen Wachstumsanstieg verzeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal zum sechsten Mal angestiegen. Zuletzt gelang das zwischen Januar 2005 und Juni 2006. Zu dieser Erfolgsmeldung kommt hinzu, dass das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts mit 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal überraschend stark ausfiel. Von Bloomberg befragte Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet betrug der Zuwachs 4,0 Prozent, wie die Regierung weiter bekannt gab. Das ist der stärkste Zuwachs seit dem ersten Quartal 2015. Annualisiert hatten die Erwartungen 2,5 Prozent betragen. „Seit Anfang der Neunzigerjahre schafft es die japanische Volkswirtschaft nicht mehr, einen im internationalen Vergleich üblichen Aufschwung zu generieren, die längste Wachstumsserie dauerte Ende der Neunzigerjahre acht Quartale. Diese Serie könnte tatsächlich in diesem Jahr noch wiederholt werden,“ kommentierte die Deka Bank.

Ein wesentlicher Wachstumsbeitrag stammt vom privaten Konsum. Dieser stieg um fast 1,0 Prozent zum Vorquartal. Dagegen stellte der Außenhandel diesmal eine Belastung dar, was sich schon in den Handelszahlen vorab andeutete. Unter dem Strich wurde das Wachstum um 0,3 Prozentpunkte verringert. Ein Grund dafür dürfte der wieder stärkere Yen sein.

Die Investitionen fielen wiederum erheblich größer aus als zuvor. Dabei stechen vor allem die öffentlichen Investitionen ins Auge, die um 5,1 Prozent im Quartalsvergleich zulegten. Aber auch die privaten und die Bauinvestitionen beeindruckten mit 2,4 Prozent bzw. 1,5 Prozent Zuwachs. „Das Wachstum wird vom Inland getragen und zwar sowohl vom Konsum einerseits, aber auch von Investitionen, die das Wachstumspotenzial weiter erhöhen“, konstatierte die NordLB. Da lasse sich die Delle in der Nachfrage von außen mehr als vertragen.

Wachstumszahlen aus Japan gelten als korrekturanfällig, sie werden in einer zweiten Berechnung oftmals revidiert. So wurde dieses Mal auch das Quartalswachstum für die ersten drei Monate um 0,1 auf 0,4 Prozent nach oben korrigiert. Annualisiert ergibt sich eine Wachstumsrate von 1,5 Prozent anstatt der bisher verkündeten 1,0 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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