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11:51 Uhr, 10.06.2014

Japans Wirtschaft erlebt im ersten Quartal rasantes Wachstum

Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal rasant gewachsen. Allerdings könnte es sich um einen Einmaleffekt handeln.

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Tokio (BoerseGo.de) - Das japanische Wirtschaftswachstum hat sich im ersten Quartal als stärker herausgestellt als zunächst gemeldet. Die Regierung korrigierte am Montag vorläufige Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach oben. Demnach legte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zwischen Januar und März gegenüber dem Vorquartal um 1,6 Prozent statt 1,5 Prozent zu. Im Jahresvergleich weitete sich die Wirtschaftsleistung um real 6,7 Prozent aus. Zunächst hatten die Statistiker ein Plus von 5,9 Prozent berechnet.

Im Vorfeld der Anhebung der Verbrauchersteuer zogen die Konsumausgaben der Bürger um 2,2 statt zunächst berechneter 2,1 Prozent an. Die Konsumausgaben tragen in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes bei. Deutlich stärker als erwartet stiegen auch die Ausgaben der japanischen Unternehmen, und zwar um kräftige 7,6 Prozent und nicht wie zuvor berechnet um 4,9 Prozent. Das dürfte ein ermutigendes Zeichen für Ministerpräsident Shinzo Abe sein, der die Unternehmen seit Langem drängt, mehr zu investieren, um zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum beizutragen.

Im laufenden Frühjahrsquartal dürfte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt aber erstmals nach sechs Quartalen wieder schrumpfen. Grund ist die Anhebung der Mehrwertsteuer von 5 auf 8 Prozent Anfang April. Die Daten zum Auftaktquartal geben jedoch der Hoffnung Nahrung, dass die Konjunktur sich schnell wieder erholt. Auch Ökonomen erwarten, dass vorübergehende Wachstumsschwächen überwunden werden können, vor allem wegen der lockeren Geldpolitik der Notenbank. Die Kreditvergabe der Banken nahm nach Angaben der Zentralbank im Mai um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, nach einem Plus von 2,1 Prozent im April.

Wie die Regierung weiter mitteilte, erzielte Japan im April im Außenhandel einen deutlich geringeren Überschuss als im Vorjahresmonat. Grund ist der schwache Yen. Der Überschuss in der Leistungsbilanz, in der alle Geschäfte einer Volkswirtschaft mit dem Ausland erfasst sind, schrumpfte um 76,1 Prozent auf 187,4 Milliarden Yen. Der deutlich gesunkene Überschuss in der Leistungsbilanz geht auf das Minus in der Handelsbilanz in Folge der erhöhten Importe von Gas und Öl zurück. Der Fehlbetrag belief sich im April auf 780,4 Milliarden Yen - ein Rekordwert für den Monat April. Die Importe stiegen dabei um 6,6 Prozent auf 6,76 Billionen Yen, während die Ausfuhren um 6,2 Prozent auf 5,97 Billionen Yen zulegten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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