Japans Wirtschaft bleibt auf Erholungskurs
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Im Wochenverlauf legten die US-Märkte leicht zu. Wie erwartet, kündigte die US-Notenbank (Fed) die zehnte Zinserhöhung um 0,25% in Folge an, der laut Fed vermutlich weitere „gemäßigte“ Zinsschritte folgen werden. Bemerkenswerterweise blieb diesmal jedoch ein Verweis auf die Inflation als Grund zur Besorgnis aus. Im Juli stieg das US-Handelsdefizit auf 58,8 Mrd. US$ und damit zwar stärker als vom Konsens erwartet, aber doch nicht ganz so massiv (>60 Mrd. US$) wie von den Märkten befürchtet. Auf die Stimmung drückten erneut die höheren Ölpreise, die im Wochenverlauf spielend die Marke von 65 US$/Barrel übersprangen. Wenig förderlich für die Stimmung war auch die Umsatzkorrektur von Dell, die der von Cisco aus der Vorwoche folgte.
Japanische Börse erklimmt Vier-Jahres-Hoch. Im 2. Quartal stieg das BIP annualisiert gegenüber dem Vorquartal um 1,1%. Damit wurden die Erwartungen zwar nicht erfüllt, immerhin aber war es das dritte Quartal in Folge mit Wachstum. Die Quartalssaison neigt sich dem Ende zu, und insgesamt sind die Zahlen positiv ausgefallen. Vor allem Umsätze und Gewinne sorgten für Überraschung.
Zahlreiche europäische Märkte erzielten im Wochenverlauf ansehnliche Kursgewinne. Der DAX verbesserte sich um 2,3% und der französische CAC-40 Index um 1,2%. Im 2. Quartal verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone zwar weiter, jedoch nicht ganz so stark wie befürchtet. Leichte Zugewinne verzeichneten die britischen Märkte, so der FTSE 100, der um 0,6% stieg.
Mit erneut kräftigen Zugewinnen schlossen auch viele Aktienmärkte in der Region Asien-Pazifik. Hongkongs Hang Seng-Index erzielte ein Plus von 3,2%, Koreas Markt stieg gar um 3,8%. Taiwans Aktienmarkt aber schwächte sich um 1,5% ab.
Die Aktienmärkte der Emerging Markets tendierten in der letzten Woche uneinheitlich. Insgesamt zufrieden stellend fiel die Bilanz an den lateinamerikanischen Märkten aus, wo der brasilianische Bovespa um 1,6% und der mexikanische Bolsa um 1,5% zulegten. Positiv auf die Anlegerstimmung wirkte sich das erwartete weitere robuste Wachstum in den USA aus. Verhaltener tendierten die mitteleuropäischen Märkte: der Markt in Warschau beispielsweise verlor 0,6%.
In der letzten Woche erzielten US-Treasuries als Reaktion auf das starke ausländische Interesse an 10jährigen Anleihen eine Rallye. Anders japanische Staatsanleihen (JGB), deren Renditen wegen Anzeichen einer stärkeren japanischen Wirtschaft kräftig anzogen.
An den Devisenmärkten trat der US-Dollar insgesamt auf der Stelle trotz des höher als erwarteten Handelsdefizits.
Die Angst vor Versorgungsengpässen trieb derweil die Ölpreise weiter auf jenseits 65 US$ je Barrel. Vor allem Terrorwarnungen an die Adresse der US-Botschaft in Saudi-Arabien sowie Befürchtungen, ausgelöst durch das Atomprogramm im Iran, nährten die Angst, dass geopolitische Spannungen die Versorgung gefährden könnten. In der letzten Woche verteuerte sich Gold erneut, während der US-Dollar weiter schwächelte.
Japans Wirtschaft bleibt auf Erholungskurs
Zwar sorgte Japans BIP im 2. Quartal mit 1,1% (annualisiert ggü. dem Vorquartal) für gewisse Enttäuschung, dies ist aber vor allem dem inzwischen auf außerordentlich starke 5,4% nach oben korrigierten BIP des 1. Quartals zuzuschreiben. Aus den Zahlen des 2. Quartals sprechen zudem einige Positivtrends. So stieg der Verbrauch in den Haushalten und in der Wirtschaft deutlich an, während die Staatsausgaben und die Vorräte den Rückwärtsgang eingeschaltet haben. Überdies leistete der Export erstmals seit fünf Quartalen wieder einen positiven Wachstumsbeitrag. Zum Jahresauftakt hatten japanische Unternehmen ein Plus bei Umsatz und Vorsteuergewinn von 4,1% bzw. 2,7% prognostiziert, was wir als äußerst konservativ eingeschätzt hatten. Tatsächlich ist der Umsatz im 1. Quartal um 6,4% und der Vorsteuergewinn um 12,8% gestiegen. Daher ist damit zu rechnen, dass die japanischen Unternehmen ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr anheben. Der Ausgang der Wahlen am 11. September dürfte sich indes kaum auf die Wirtschaft auswirken. So ist der Umbau der Bankenbranche inzwischen nahezu abgeschlossen und die strukturell bedingte massive Steigerung der Rentabilität wurde ungeachtet des politischen Umfelds in die Wege geleitet.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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