Japans Notenbank hält trotz Rezession die Füße still
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Bank of Japan (BoJ) belässt erwartungsgemäß die Vorgabe für die jährliche Steigerung der Geldbasis unverändert bei 80 Billionen Yen. Dies beschloss die Zentralbank am Donnerstag nach Beendigung zweitägiger Beratungen. Dass die Mitglieder des Policy Boards um Notenbankchef Haruhiko Kuroda die Füße still hielten, obwohl die japanische Wirtschaft im dritten Quartal in die Rezession gestürzt ist und die Exporte infolge der Konjunkturschwäche beim wichtigen Handelspartner China sinken, hat manchen Experten überrascht. Volkswirte gehen aber davon aus, dass die japanische Wirtschaft im Schlussquartal wieder an Schwung gewinnt. „Augenscheinlich sind die Zentralbanker in Tokio durch die Rezession unbeeindruckt“, kommentierte Experte Frederik Kunze von der NordLB die geldpolitischen Entscheidungen.
Die japanischen Notenbanker nahmen im Rahmen BoJ-Statement auch Stellung zur aktuellen konjunkturellen Lage in der zweitgrößten asiatischen Volkswirtschaft. So wird unter anderem die Binnennachfrage hervorgehoben. Hier stellen die Währungshüter unter anderem auf die Ertragslage der Unternehmen sowie auf die Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung ab. Mit Blick auf die Preisentwicklung sieht die Bank of Japan Anzeichen für ein Anziehen der Inflationserwartungen. Allerdings hatte die Zentralbank erst auf ihrer Sitzung Ende Oktober ihre Inflationserwartung gesenkt. „Die japanischen Teuerungsraten hingen zuletzt aber maßgeblich von der Entwicklung der Rohölpreise ab“, so NordLB-Ökonom Kunze. Wegen eines zu hohen Angebots auf dem Ölmarkt waren die Ölpreise zuletzt wieder kräftig gefallen.
Für Ernüchterung sorgten am Morgen die neuesten Daten zum Außenhandel. Im Oktober sind die Ausfuhren im Jahresvergleich um 2,1 Prozent zurückgegangen, wie das Finanzministerium mitteilte. Dies ist der erste Rückgang seit August 2014. Vor allem die Ausfuhren nach China zeigten sich schwach. Hier macht sich die maue Nachfrage aus dem Reich der Mitte bemerkbar. Kuroda geht aber davon aus, dass sich die Weltkonjunktur erholt und die exportabhängige japanische Wirtschaft wieder antreiben wird. Die Schwellenländer werden ihre Flaute wohl beenden, auch dank des soliden Wachstums in den Industrieländern", sagte der Notenbankchef. Deutlich nach oben gingen dagegen die Exporte in die Vereinigten Staaten, und auch nach Europa verkaufte die japanische Industrie mehr als vor einem Jahr. Die Importe Japans sanken dank des schwachen Yens um 13,4 Prozent im Jahresvergleich. Damit stand in der Handelsbilanz ein Plus von rund 111 Milliarden Yen - der erste Überschuss seit März.
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