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13:51 Uhr, 24.08.2017

Japans Firmen fehlt der Nachwuchs

Jedes Jahr sinkt die Zahl der Japaner, inzwischen ist jeder vierte über 65 Jahre alt. Bis 2030 soll die Zahl der potenziell Erwerbstätigen um 13 Millionen sinken. Nach einer aktuellen Umfrage können 60 Prozent ihre offenen Stellen nicht problemlos besetzen.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - In Japan hat sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe auf breiter Basis verbessert. Der vom IHS Markit-Institut ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor steig im August auf ein Drei-Monatshoch bei 82,8 Punkten. Im Vormonat lag der Wert bei 52,1 Punkten. Ab 50 Zählern indiziert der Frühindikator Wachstum. Je höher der Wert, desto dynamischer fällt dieses aus. Die Subindizes Ausstoß, Neuauträge sowie Beschäftigungsaufbau zeigten durch die Reihe Aufwärtstendenz.

Doch gerade bei letzterem Punkt rollen auf das Land Probleme zu. Jedes Jahr sinkt die Zahl der Japaner, inzwischen ist jeder vierte über 65 Jahre alt. Bis 2030 soll die Zahl der potenziell Erwerbstätigen um 13 Millionen sinken. Nach einer aktuellen Reuters-Umfrage unter 270 größeren Firmen können 60 Prozent ihre offenen Stellen nicht problemlos besetzen. Besonders betroffen sind demnach der Einzelhandel- sowie Bau- und Immobiliensektor. Aber auch 70 Prozent der Autohersteller und Zulieferer klagen über eine schwierige Suche nach Mitarbeitern. Hauptgrund für die Engpässe ist das Ausscheiden der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge von 1947 bis 1949 aus dem Erwerbsleben. Einige Firmen stellen mittlerweile ihre Leih- und Zeitarbeiter trotz höherer Kosten fest an. Die Regierung hat inzwischen ein Programm für ausländische Trainees erweitert und ihre Aufenthaltsdauer verlängert.

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1 Kommentar

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  • ChrisHZ
    ChrisHZ

    Gerade von einer Japanreise zurueckgekehrt, geht es mir einfach nicht aus dem Kopf in welcher Weise in diesem Land Arbeitskraft "unsinnigerweise" vergeudet wird. An Baustellen gibt es keine Ampel, sondern zig Menschen die den ganzen Tag nix anderes tun als den Verkehr durch Fahnenschwingen zu regeln, faehrt man in ein Parkhaus, wird einem haeufig das Parkticket bei EInfahrt von einer Person gereicht (man koennte auch einfach selbst auf den Knopf druekcen), selbst das abgelegenste Klohaeuschen wird tiptop sauber gehalten, in Supermaerkten hat man ein gefuehltes Personal-Kundenverhaeltnis von 1:1, benoetigt fuer einen Einkauf dennoch laenger als bei Aldi oder Lidl.

    Ich moechte nicht falsch verstanden werden, mir hat es in Japan sehr gut gefallen und auch in Deutschland gibt es, aus der Makro-Perspektive heraus betrachtet, sehr viele unnoetige Taetigkeiten (Steuerberater, die Verwaltungen der GKV,...) verrichtet, aber ist schon etwas kurios dass eine solche Situation gerade in einem Land so augenscheinlich zu Tage tritt, welches die im Text beschriebenen Humankapitalprobleme hat.

    Nun mag das menschliche Ampelsubstitut nicht zwangslaeufig die notwendige Qualifikation fuer anderweitig benoetigte Taetigkeiten mitbringen; aber Um- und weiterbildungen koennten hier, neben einer aktiveren Einwanderungsfoerderung, gewiss fuer Entspannung sorgen.

    08:33 Uhr, 25.08. 2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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