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11:21 Uhr, 29.07.2014

Japans Binnenkonjunktur leidet nach wie vor unter der Konsumsteuererhöhung

Japans Einzelhandelsumsätze erholen sich langsam von der Konsumsteuererhöhung. Die Anstiege im Mai und Juni sowie die positiven Arbeitsmarktdaten lassen im zweiten Halbjahr eine leichte Erholung erwarten.

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Tokio (BoerseGo.de) - Die Mehrwertsteuererhöhung in Japan im April beeinträchtigt die Binnenkonjunktur auch noch Monate später. So sind die japanischen Einzelhandelsumsätze im zweiten Quartal um signifikante 7,1 Prozent gefallen, wie das Nationale Statistikamt in Tokio mitteilte. Nach einem deutlichen Abfall im April, der auf die Konsumsteuererhöhung folgte, sind die Einzelhandelsumsätze im Mai um 4,6 Prozent im Monatsvergleich gestiegen und haben sich im Juni um weitere 0,4 Prozent erholt. Auf Jahressicht gingen die Umsätze im vergangenen Monat um 0,6 Prozent zurück. Die privaten Haushaltsausgaben verzeichneten im Juni im Monatsvergleich einen Anstieg um 1,5 Prozent und verfehlten damit die bei 2,2 Prozent angesiedelte Marktprognose (Jahresvergleich -3,0 % nach -8,0 %).

Es dürfte demnach noch dauern, bis wieder die Niveaus vor April erreicht werden, da Konsumenten die Zeit vor der Steuererhöhung für vorgezogene Gebrauchsgüterkäufe genutzt haben. In realer, preisbereinigter Betrachtung sind die Einbrüche ausufernder, da die jüngsten Einzelhandelsumsatzwerte künstlich von der höheren Konsumsteuer aufgebläht wurden.

Im zweiten Halbjahr ist aufgrund des zugrunde liegenden Wachstums der japanischen Wirtschaft wahrscheinlich wieder mit einem moderaten Wachstum von Konsum und Industrieproduktion zu rechnen. Ein Wachstum über dem Potenzial hat zu einem zunehmend angespannten Arbeitsmarkt geführt. Die Daten für Juni, die ebenfalls heute veröffentlicht werden, zeigen einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,7 Prozent, von 3,5 Prozent zuvor,. Die Quote ist jedoch im Vergleich zu den Vorjahren noch immer sehr niedrig. Das Verhältnis von Stellen zu Bewerbern ist sogar noch weiter auf den hohen Wert von 1,10 gestiegen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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