Kommentar
09:25 Uhr, 02.09.2004

Japanische Wirtschaft mit Wachstumsdelle

Obwohl auch Japan von der gegenwärtigen Wachstumsdelle betroffen ist, bleibt der Vorsprung zu den USA und Euroland für das erste Halbjahr bestehen. In den vergangenen Wochen allerdings haben die japanischen Wirtschaftsdaten überwiegend enttäuscht. Zuletzt waren dies namentlich die unerwartet stark gesunkene Lei stungsbilanz, die Industrieproduktion sowie das BIP-Wachstum für das zweite Quartal. Anstatt der erwarteten Wachstumsrate von 1% im Quartal svergleich betrug das BIP-Wachstum lediglich 0,4%, was einer Wachstumsrate von annualisiert 1,7% nach noch 6,6% im 1. Quartal entspricht.

Aufgrund unserer zuversichtlichen Wachstumserwartung für die USA gehen wir auch für Japan davon aus, dass die gegenwärtige Konsolidierung einzelner Indikatoren nur eine vorübergehende Wachstumsdelle und nicht der Anfang vom Abschwung ist. Zudem rechnen wir für China nicht mit einem Hard-Landing der dortigen Wirtschaft, so dass die positiven Exportaussichten in diese Region für Japan intakt bleiben. Unsere grundsätzliche Einschätzung, dass die Restrukturierungsmaßnahmen der Unternehmen zwar langsam Wirkung zeigen, aber die Wirtschaft sich noch nicht in einem sich selbst tragenden Aufschwung befindet, bleibt dennoch bestehen. Die Deflation, das Hauptproblem der japanischen Wirtschaft, ist nach derzeitiger Datenlage noch nicht überwunden. So sind die Verbraucherpreise in Japan im Vergleich zum Vorjahr wieder um 0,2 % gesunken.

Aktienmarkt unverändert seitwärts

Auch der japanische Aktienmarkt bewegt sich seit März nur noch seitwärts. Unsere Einschätzung für die Tokioter Börse bleibt aber aufgrund der weiterhin hohen weltwirtschaftlichen Aktivität, der niedrigen Bewertung des Gesamtmarktes und des hohen erwarteten Gewinnwachstums der Unternehmen sehr positiv. Aufgrund des im internationalen Vergleich niedrigen Kurs-/Gewinn- Verhältnisses ist das Chance-/Risiko-Verhältnis für viele japanische Werte sehr attraktiv. Zu den derzeit von uns favorisierten Branchen zählen neben den Versicherern und Finanzdienstleistern die Pharmabranche und der Stahlsektor. Dabei profitiert der Stahlsektor von den entgegen vieler Befürchtungen immer noch robusten Wachstumsaussichten in China.

Renditen: Begrenztes Aufwärtspotenzial

Obwohl das Wachstum in Japan im weiteren Jahresverlauf stark bleiben sollte, ist das Aufwärtspotenzial der Renditen in Japan unserer Meinung nach begrenzt. Dabei halten wir die Entwicklung der Renditen gegenwärtig für wenig fundamental getrieben. Stattdessen wird die reichlich vorhandene Liquidität im Inland fast ausschließlich zum Erwerb von Anleihenverwendet, weil es keine positive Kreditnachfrage gibt.

Quelle: Activest

Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.

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