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13:17 Uhr, 31.05.2017

Japanische Wirtschaft geht derzeit verschiedene Wege

Einerseits treibt der steigende Export die Industrieproduktion an. Andererseits halten sich Verbraucher mit ihren Ausgaben zurück.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Bärenstarke Konjunkturdaten aus Japan: Für das Highlight sorgte der Sprung der Industrieproduktion um 4,0 Prozent zum Vormonat. Solch einen Anstieg gab es seit fast sechs Jahren nicht mehr, teilte das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie am Mittwoch in Tokio mit. Im Vormonat war die Produktion um 1,9 Prozent gesunken. Volkswirte hatten für April deshalb sogar einen noch stärkeren Anstieg der Erzeugung um 4,2 Prozent erwartet.

Dennoch überwogen die positiven Kommentare der Ökonomen zu den Industriedaten. „Die Produktion scheint sich weiter solide zu entwickeln“, sagte Taro Saito vom Forschungsunternehmen NLI. Angetrieben werde die Produktion durch eine stärkere Weltwirtschaft mit steigender Nachfrage aus Asien, den USA und Europa. Die konjunkturelle Erholung in Japan gewinne an Schwung, so Saito. Yuichi Kodama, Chefvolkswirt der Versicherung Meiji Yasuda Life, ergänzte: „Die Auslandsnachfrage sorgt für eine stärkere Industrieproduktion". Seiner Einschätzung nach zeigen die Daten, dass die Handelsvolumen zulegen. Generell befinde sich die japanische Wirtschaft auf einem soliden Erholungspfad.

Die japanische Volkswirtschaft geht derzeit verschiedene Wege. Einerseits treibt der steigende Export die Industrieproduktion an. Andererseits halten sich Verbraucher mit ihren Ausgaben zurück. Die Haushalte verringerten im April ihre Ausgaben um 1,4 Prozent zum Vorjahr. Ohne Auto- und Hauskäufe stiegen die Ausgaben allerdings um saisonal bereinigte 3,5 Prozent zum Vormonat. Im März war dieser Konsum-Indikator noch um 2,9 Prozent gesunken. Die Umsätze im Einzelhandel ergeben kein eindeutiges Bild. Sie legten um 3,2 Prozent zum Vorjahr zu, aber die statistische Basis gilt als unzuverlässig. Die Einkommen der Haushalte waren im ersten Quartal nur um 0,1 Prozent zum Vorquartal gestiegen. Im März sanken die nominalen Löhne je Arbeiter um 0,4 Prozent sogar erstmals seit zehn Monaten. Die Arbeitslosenquote verharrte im April auf 2,8 Prozent, dem niedrigen Stand seit Juni 1994.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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