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10:07 Uhr, 20.01.2012

Japan: Zahl der neuen Eigentumswohnungen 2011 marginal rückläufig

Tokio (BoerseGo.de) - Die Zahl der Eigentumswohnungen die im Großraum Tokio im Jahr 2011 zum Verkauf standen, fielen im Frühjahr aufgrund der Naturkatastrophe vom 11. März, konnten sich dann aber bis zum Herbst wieder erholen, so dass sich die Zahl für das Gesamtjahr 2011 nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr zeigt.

Immobilienmakler und Entwickler haben im Vorjahr insgesamt 44.494 neue Wohneinheiten auf den Markt gebracht. Das entspricht einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010, wie das Real Estate Economic Institute am Donnerstag in Tokio mitteilte. Damit liegt die Zahl um mehr als die Hälfte unter dem Höchststand von 95.635 Einheiten im Jahr 2000 und um rund 70 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2007, vor der globalen Finanzkrise.

Im Großraum Osaka fiel die Zahl der neuen Eigentumswohnungen im Jahr 2011 um 6,9 Prozent auf 20.219 Einheiten. Es ist der erste Rückgang seit zwei Jahren. Alleine im Monat Dezember konnte die Zahl aber um 44,3 Prozent im Jahresvergleich auf 2.427 Einheiten zulegen. Für das Jahr 2012 wird ein Anstieg um 2 Prozent auf 20.700 Einheiten erwartet. Die ansteigende Nachfrage ist teilweise auf Erstkäufer, inklusive jungen Familien mit kleinen Kindern, zurückzuführen.

Die Nachfrage kühlte sich 2011 nach dem großen Erdbeben und Tsunami vom März ab, aber konnte sich seitdem erholen. Die Zahl der neuen Eigentumswohnungen, die im Dezember 2011 auf den Markt kamen stieg gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent auf 8.012 Einheiten. Immobilien an der japanischen Küste wurden aber unmittelbar nach der Katastrophe gemieden.

Im Ausblick auf das Jahr 2012 erwartet das Institut einen Anstieg der Eigentumswohnungen um 19 Prozent im Jahresvergleich oder 53.000 Einheiten. „Einige Verbraucher wollen Wohnungen in Anbetracht der geplanten Steuererhöhungen in den kommenden Jahren möglichst früh kaufen“, so Immobilien-Manager Akio Fukuda vom Real Estate Economic Institute.

Andere Analysten warnen jedoch aufgrund der Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise, den turbulenten Aktienmärkten und dem starken Yen vor einem Abkühlen der Verbraucherstimmung und negativen Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Zudem sind Banken aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten bei der Kreditvergabe restriktiver geworden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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