Japan: Wachstum im zweiten Quartal enttäuscht
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1. Zumindest auf den ersten Blick war es tatsächlich eine Enttäuschung, doch in den Details waren durchaus gute Nachrichten zu finden. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg im zweiten Quartal um 0,2 % qoq (0,8 % qoq, ann.) und damit schwächer als von den von Bloomberg befragten Analysten und uns erwartet (Bloomberg-Median: 0,5 %, DekaBank: 0,6 %). Das nominale Bruttoinlandsprodukt legte im zweiten Quartal um 0,3 % qoq zu.
2. Während der private Sektor erwartungsgemäß kräftige Wachstumsbeiträge lieferte, bremste der Staat mit seiner Aktivität deutlich. Die gewerblichen Investitionen waren mit einem Wachstumsbeitrag von 0,6 Prozentpunkten der Wachstumsträger Nummer Eins, es folgte der private Konsum mit 0,3 Prozentpunkten. Bremsend wirkten zuvorderst die Staatsinvestitionen und die Lagerinvestitionen (jeweils -0,2 Prozentpunkte). Beides sind jedoch eigentlich gute Nachrichten. Dass die Staatsinvestitionen nach all den schuldenfinanzierten Investitionsprogrammen zurückgefahren werden, ist ein sinnvoller Beitrag zur Konsolidierung des tief in den roten Zahlen steckenden Budgets. Und ein Lagerabbau sollte insbesondere in Phasen einer positiven konjunkturellen Entwicklung für eine höhere Produktion in der Folgezeit sorgen. Doch auch zwei betrübliche Nachrichten sind in den Details enthalten. Zum einen schrumpften die Wohnungsbauinvestitionen um 2,7 % gegenüber dem Vorquartal, nachdem sie drei Quartale in Folge gestiegen waren. Und zum anderen lieferten die Nettoexporte einen negativen Wachstumsbeitrag (-0,1 Prozentpunkte), womit man eigentlich nach den monatlichen Handelsbilanzdaten nicht gerechnet hatte.
3. Trotz der insgesamt enttäuschenden Daten für das zweite Quartal bleiben die Wachstumsaussichten für Japan gut. Die positive Arbeitsmarktentwicklung stärkt den privaten Konsum, und auch die private Investitionsaktivität dürfte – wenngleich etwas schwächer als in den letzten beiden Quartalen – weiterhin positiv zum Wachstum beitragen. Angesichts der leichten Revisionen der Vorquartale und der heutigen Daten revidieren wir unsere Wachstumsprognose für das Jahr 2006 von 2,8 % auf nunmehr 2,7 % nach unten (Consensus-Forecast Juli: 3,0 %). Für 2007 gehen wir weiterhin von einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 2,4 % aus (Consensus Forecast Juli: 2,2 %).
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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