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12:15 Uhr, 30.05.2016

Japan verschiebt Steuererhöhung um zweieinhalb Jahre

Die japanische Regierung hat eine Verschiebung der nächsten Stufe der Mehrwertsteuererhöhung beschlossen. Das zarte Pflänzlein Konjunkturerhöhung wäre ansonsten irreversibel beschädigt worden, so die Befürchtung in Tokio

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Spatzen hatten es bereits von den Dächern gepfiffen, zumal der japanische Regierungschef Shinzo Abe vergangene Woche entsprechende Andeutungen getätigt hatte. Japan hat sich zu einer Verschiebung der nächsten Stufe der Mehrwertsteuererhöhung durchgerungen. Die Regierung werde einen für das kommende Jahr geplanten Anstieg der Mehrwertsteuer von acht auf zehn Prozent womöglich um zweieinhalb Jahre verschieben, sagte der Regierungsberater Hakubun Shimomura am Sonntag im japanischen Fernsehen. Ursprünglich sollte dieser zweite Schritt bereits im Oktober 2015 kommen, was jedoch im November 2014 ausgesetzt wurde. Damit soll der befürchtete Konsumknick, der die weitere Anhebung mutmaßlich mit sich gebracht hätte, vermieden werden. Mit der Verschiebung wolle die Regierung verhindern, dass die zaghafte konjunkturelle Erholung abgewürgt werde, bestätigte Shimomura. Im ersten Quartal war die japanische Wirtschaft mit 0,4 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen.

Zuvor hatte der Abenomics-Architekt Kozo Yamamoto bereits vorgeschlagen, die Steuererhöhung zwar wie geplant umzusetzten, aber parallel die Konjunktur durch eine massive Stimuluspaket zu stützen. Yamamoto argumentierte, dass die Zusatzausgaben dieselbe Wirkung auf die Konjunktur ausübe wie eine Verzögerung der Steuererhöhung.

Im April 2014 hatte Japan die Mehrwertsteuer von fünf Prozent auf acht Prozent erhöht. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt war daraufhin in eine Rezession abgerutscht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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