Nachricht
09:59 Uhr, 10.09.2012

Japan: Verbrauchervertrauen steigt unerwartet

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan ist das Verbrauchervertrauen im August unerwartet gestiegen. Der entsprechende Indikator erhöhte sich saisonal bereinigt auf 40,5 Einheiten, wie aus Daten der Statistikbehörde ESRI am heutigen Montag hervorgeht. Im Vormonat Juli notierte der Index noch mit 39,7 Einheiten auf einem Siebenmonatstief. Im Dezember 2011 wurde ein noch tieferer Wert mit 38,8 Einheiten notiert. Im Juni notierte der Index nur bei 40,4 Einheiten und im Mai wurde ein Stand von 40,7 Einheiten registriert.

Im April notierte der Indikator bei 40,0 Einheiten und im März wurden 40,3 Einheiten erreicht. Im Februar stand der Index bei 39,9 Einheiten. Ein Wert über 50 Punkten signalisiert dabei, dass die Optimisten die Pessimisten überflügeln. Ökonomen zeigten sich überrascht, sie hatten im Vorfeld der Daten mit einem leichten Rückgang auf 39,6 Einheiten gerechnet. Unbereinigt wurde für August ein Wert von 40,6 Einheiten im Consumer Confidence Index gemessen, nach 40,5 Einheiten im Vormonat.

Sowohl die Einschätzungen der Verbraucher zum generellen Lebensniveau, als auch die Einschätzung zum Einkommenswachstum und zur Arbeitsmarktlage verbesserten sich im August, wie es von der Statistikbehörde weiter hieß.

Das japanische Cabinet Office behielt zudem seine Einschätzung für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung aufrecht. Während im Monatsbericht für Juni noch mitgeteilt wurde „das Verbrauchervertrauen zeigt sich weitgehend unverändert“, heißt es seit Juli „das Verbrauchervertrauen geht zurück“.

Alle vier Teilindizes der Umfrage wiesen Steigerungen vor. Dies waren die Beschäftigungskomponente und der Einkommensindex, der Subindex für das allgemeine Wirtschaftsumfeld, sowie die Bereitschaft zum Kauf langlebiger Güter.

Insgesamt blieb der Wert relativ schwach. In den Jahren 2004 bis 2008 lag der Index vor der Finanzkrise im Schnitt bei 45,5 Punkten, so dass das Niveau früherer Jahre noch nicht wieder erreicht worden ist.

Die Mehrheit der Japaner rechnet außerdem mit steigenden Verbraucherpreisen wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Eine jährliche Inflationsrate unter 2 Prozent wurde von 22,6 Prozent der Befragten erwartet, unverändert zum Vormonat und nach 23,0 Prozent im Juni. Eine annualisierte Inflation im Bereich von 2 Prozent bis 5 Prozent wurde von 25,8 Prozent der Befragten gesehen, nach 24,8 Prozent im Juli und 25,6 Prozent im Juni. Eine Inflation von 5 Prozent oder mehr wurde von 13,8 Prozent der Befragten gesehen, nach 13,2 Prozent im Juli und 12,7 Prozent im Juni.

Annualisierte Preisrückgänge von weniger als 2 Prozent wurden von 3,3 Prozent der Befragten gesehen, nach 4,1 Prozent im Juli und 4,3 Prozent im Juni. Preisrückgänge im Bereich von 2 Prozent bis 5 Prozent wurden von 1,9 Prozent der Befragten gesehen, nach 2,0 Prozent im Vormonat. Preisrückgänge von 5 Prozent und mehr wurden von 0,9 Prozent der Befragten gesehen, nach 1,9 Prozent im Vormonat und 1,2 Prozent im Juni.

Im August wurden wie bereits im Juli 6.720 Haushalte befragt. Von den befragten Unternehmen haben 5.029 geantwortet. Die Studie wurde am 15. August durchgeführt. Der Bericht des Verbrauchervertrauens misst das Vertrauen, dass die einzelnen Haushalte in die Leistung der Wirtschaft haben.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten