Kommentar
13:03 Uhr, 17.01.2005

Japan: Verbrauchervertrauen sinkt

1. Die Stimmung bei den japanischen Konsumenten hat sich im Dezember deutlich eingetrübt. Während der Markt lediglich mit einem leichten Rückgang von 47,9 auf 47,8 Indexpunkten gerechnet hatte (wir hatten einen leichten Anstieg auf 48,5 Punkt erwartet), fiel der tatsächliche Wert mit 44,3 Indexpunkten deutlich schwächer aus als prognostiziert. Der Index hat damit den tiefsten Stand seit seiner ersten Veröffentlichung im April 2004 erreicht.

2. Auffällig war vor allem, dass insbesondere die den Arbeitsmarkt betreffenden Komponenten starke Rückgänge aufwiesen. Die japanischen Konsumenten schätzten die Arbeitsmarktbedingungen sowie die Perspektive für die Lohnentwicklung im Dezember offensichtlich deutlich schwächer ein als noch im November. Dies überraschte insofern, als die Arbeitslosenquote in den vergangenen Monaten deutlich gefallen war, während die Relation von offenen Stellen zu Bewerbern deutlich gestiegen war. Nichtsdestotrotz fügen sich die heute veröffentlichten Daten in unser allgemeines Konjunkturbild ein. Von Seiten der privaten Haushalte ist auch in den nächsten Quartalen nicht mit Wachstumsimpulsen zu rechnen. Trotz des Anstiegs der durchschnittlichen Monatslöhne im November stellt sich die Lohnentwicklung weiterhin sehr moderat dar. Gleichzeitig dürften die Ankündigungen der Regierung, verschiedene Steuererleichterungen ab Januar 2006 aufzuheben, um das ausufernde Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen, für Unsicherheit bei den Konsumenten sorgen. Ein Umfeld also, das die Kauflaune japanischer Konsumenten kaum anregen wird.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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