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07:59 Uhr, 25.05.2012

Japan: Verbraucherpreise steigen im April stärker als erwartet

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan sind die Kernverbraucherpreise (core consumer prices, ohne volatile Preise für frische Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Meeresfrüchte) im April im Jahresvergleich gestiegen. Die Kerninflation stieg um 0,2 Prozent im Jahresvergleich, wie das Ministry of Internal Affairs and Communications am heutigen Freitag in Tokio mitteilte. Es ist der dritte Monat mit einem Anstieg in Folge. Ökonomen hatten im Vorfeld der Daten mit einem schwächeren Anstieg von nur 0,1 Prozent gerechnet.

In den Vormonaten März und Februar stiegen die Kernverbraucherpreise um 0,2 und 0,1 Prozent im Jahresvergleich. Begründet wurde der Anstieg im April von der Regierung hauptsächlich mit höheren Energiekosten. Die Daten wurden zudem deutlich niedriger ausgewiesen, als die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ) mit einem Inflationsziel von 1,0 Prozent vorgibt.

Für das gesamte Fiskaljahr 2012 (per Ende März) zeigte sich der Kern-CPI unverändert zum Vorjahr bei 99,8 Einheiten. Damit wurde ein zweijähriger Rückgang (year on year) gestoppt, hauptsächlich durch höhere Gas und Strompreise. Die Energiepreise legten auch im April weiter deutlich zu. Sie erhöhten sich um 5,3 Prozent, nach plus 5,7 Prozent im Vormonat März. Bekleidung und Schuhe wurden um 2,1 Prozent teurer.

Die Gesamtinflation (CPI), inklusive der volatilen Preise für Nahrungsmittel, stieg um 0,4 Prozent im April, nach einem Plus von 0,5 Prozent im März. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Der um frische Nahrungsmittel und Energiepreise bereinigte Core-Core-CPI sank im April um 0,3 Prozent, nach einem Rückgang um 0,5 Prozent im März und einem Minus von 0,6 Prozent im Februar.

Der Core-CPI für die 23 Bezirke Tokios (Tokio-Stadt-Core-CPI), der auch als Leitindikator für das gesamte Japan angesehen wird, sank für den Monat Mai (Daten für Tokio werden früher publiziert) vorläufigen Daten zufolge um 0,8 Prozent im Jahresvergleich. Im Vormonat wurde hier ein Rückgang von 0,5 Prozent und im März von 0,3 Prozent gemessen. Volkswirte hatten zuvor mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet. Der Tokio CPI sank im Mai um 0,5 Prozent und damit stärker als von Ökonomen mit minus 0,3 Prozent erwartet. Die CPI-Daten werden in Japan seit dem Jahr 1970 berechnet. Basisjahr ist aktuell das Jahr 2010.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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