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15:17 Uhr, 02.09.2013

Japan: Unternehmensinvestitionen unverändert

Tokio (BoerseGo.de) – Die japanischen Unternehmen haben ihre Investitionen im Zeitraum von April bis Juni 2013 unverändert belassen. Dies teilte das Finanzministerium in Tokio am heutigen Montag mit. In den beiden Vorquartalen wurden noch Rückgänge bei den Investitionsausgaben (Capex) im Jahresvergleich notiert.

Tokio (BoerseGo.de) – Die japanischen Unternehmen haben ihre Investitionen im Zeitraum von April bis Juni 2013 unverändert belassen. Dies teilte das Finanzministerium in Tokio am heutigen Montag mit. In den beiden Vorquartalen wurden noch Rückgänge bei den Investitionsausgaben (Capex) im Jahresvergleich notiert.

Im ersten Quartal sanken die Investitionsausgaben im Vergleich zum Vorjahr noch um 3,9 Prozent und im Dezember-Quartal 2012 um deutlichere 8,7 Prozent. Im dritten Quartal 2012 wurde hingegen noch ein Anstieg um 2,2 Prozent notiert. Das lag aber deutlich unter dem Plus des zweiten Quartals 2012 von 7,7 Prozent.

Die Daten für das zweite Quartal 2013 fielen besser aus als von Ökonomen zuvor mit einem Rückgang um 2,1 Prozent erwartet worden war. Beobachter rechnen daher damit, dass sich die neuen Investitionsdaten positiv auf die Entscheidung der Regierung zur Mehrwertsteuererhöhung auswirken werden. Begründet wurde die Erholung im zweiten Quartal mit höheren Investitionsausgaben im nicht-herstellenden Gewerbe und von Erdöl-Raffinerien.

Bereinigt um Software-Ausgaben stiegen die Investitionsausgaben im zweiten Quartal 2013 um 1,4 Prozent im Jahresvergleich. Im herstellenden Sektor fiel Capex deutlich um 9,1 Prozent, während im nicht-herstellenden Gewerbe ein Plus von 5,6 Prozent ausgewiesen wurde.

Die neuen Daten werden in die endgültige Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal einfließen, das am 9. September publiziert werden soll. Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal laut vorläufigen Daten um 0,6 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen. Im Jahresvergleich wurde den vorläufigen Angaben zufolge ein Anstieg von 2,6 Prozent notiert.

Laut einer neuen Umfrage befürwortet mittlerweile eine Mehrheit der Japaner eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, wie Wirtschaftsminister Akira Amari bereits am Wochenende mitteilte. Die Mehrwertsteuer des Landes ist mit derzeit 5 Prozent enorm niedrig. Nach den aktuellen Plänen soll diese ab April 2014 auf 8 Prozent und ab Oktober 2015 auf 10 Prozent angehoben werden.

Eine endgültige Entscheidung über den Zeitplan zur Mehrwertsteuererhöhung soll aber erst im Herbst dieses Jahres fallen. Bis dahin soll mit der aktuell ultralockeren Geldpolitik die Wirtschaft des Landes weiter gefördert werden. Experten sind sich sicher, dass die Mehrwertsteuererhöhung nur kommen wird, wenn sich die japanische Wirtschaft bis Herbst auf ein solides Fundament stellen kann.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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