Nachricht
08:44 Uhr, 20.01.2012

Japan: Rohstahlproduktion im Dezember deutlich gesunken

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan ist der Rohstahloutput im Dezember 2011 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Rohstahlproduktion um 8,4 Prozent auf 8,40 Millionen Tonnen, wie die Japan Iron and Steel Federation am heutigen Freitag mitteilt. Es ist der größte Rückgang im Jahresvergleich seit mehr als zwei Jahren.

Begründet wurde der Rückgang unter anderem mit dem Höhenflug des Yens. Aber auch die schweren Überflutungen in Thailand haben die beiden größten japanischen Stahlhersteller, Nippon Steel und JFE Steel Corporation, gezwungen die Exporte zurückzufahren. Der starke Yen hat außerdem die Tür für billigere Importe von POSCO aus Korea oder Baosteel aus China geöffnet.

Der Dezember ist der vierte Monat in Folge mit einem Rückgang im Jahresvergleich. Zudem war es der stärkste Rückgang seit Oktober 2009 mit einem Minus von 12,8 Prozent. Im Gesamtjahr 2011 fiel der Output um 1,8 Prozent auf 107,59 Millionen Tonnen. Die japanische Regierung geht unterdessen von einem weiteren Produktionsrückgang der Stahlkocher im ersten Quartal aus.

Die japanische Nachfrage nach Rohstahl dürfte in den Monaten von Januar bis März 2012 um 6,2 Prozent im Jahresvergleich sinken und knapp ein Zweijahrestief bei 26 Millionen Tonnen erreichen, so das Handelsministerium in Tokio. Der deutliche Rückgang der Stahlexporte kann von der hohen Nachfrage heimischer Autohersteller nicht ausgeglichen werden, so das Handelsministerium im Vormonat.

Das Ministerium sieht die japanische Rohstahlproduktion für das Fiskaljahr bis Ende März bei 105,92 Millionen Tonnen, was einem Rückgang um 4,4 Prozent oder 4,87 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Viele japanische Stahlproduzenten die Teile ihre Produktion in Teilen positioniert haben, haben ihren Output in dem Land in Folge der schweren Überschwemmungen zurückgefahren. Die durchschnittlichen japanischen Stahlexporte nach Thailand haben ein Volumen von über 400.000 Tonnen im Monat. Die Nachfrage der japanischen Industrie nach Rohstahl dürfte jedoch in Folge der wirtschaftlichen Erholung nach dem schweren Erdbeben vom 11. März 2011 solide bleiben.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten