Japan: Rekorddefizit in der Leistungsbilanz
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Tokio (BoersGo.de) - Das Defizit in der japanischen Leistungsbilanz ist im November auf einen neuen Rekordwert explodiert. Die Leistungsbilanz ist die Differenz des Wertes aller Ein- und Ausfuhren. Wie nun das japanische Finanzministerium am Dienstag in Tokio mitteilte, lag der Fehlbetrag im Außenhandel bei 592,8 Milliarden Yen. Beobachter hatten im Vorfeld lediglich mit einem Defizit von 380 Milliarden Yen gerechnet. Verglichen mit einem Jahr zuvor ergibt sich ein Anstieg um 230 Prozent.
Das Land entwickelt sich derzeit von einer einstigen Export-Größe zum Netto-Importeur von Waren. Denn normalerweise erzielt Japan hohe Überschüsse in der Außenbilanz. Das Problem aber sind derzeit die Energieimporte. Nach der Tsunami-Katastrophe im März 2011 wurden fast alle Atomkraftwerke abgeschaltet. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Asiens musste fortan notwendigerweise Gas und Rohöl importieren. Die Einfuhren werden zudem durch den schwachen Yen verteuert, der eine direkte Folge der extrem lockeren Geldpolitik Japans ist. Diese Strategie, mit der die Ausfuhren angeschoben werden sollen, geht zurück auf den wirtschaftspolitischen Kurs von Premierminister Shinzo Abe.
Mittelfristig dürften Außenhandelsdefizite Risiken für das Land mit sich bringen. Japan könnte abhängig von Kapitalimporten werden. Ausländische Anleger sind wankelmütg: Sollte sich das Sentiment gegenüber Japan eintrüben, könnte dies zu immer höheren Zinszahlungen führen, was den Schuldenberg Japans noch mehr nach oben schnellen ließe.
Der Service Sector Sentiment Index (Economy Watchers Sentiment) ist im Dezember derweil angestiegen, wie die Regierung weiter mitteilte. Der Index erhöhte sich im Monatsvergleich um 2,2 Zähler auf 55,7 Punkte. Der Index spiegelt die aktuelle Wirtschaftsstimmung unter Arbeitern und Angestellten bestimmter Branchen wider.
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