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08:54 Uhr, 28.08.2012

Japan: Regierung senkt Wirtschaftseinschätzung

Tokio (BoerseGo.de) – Die japanische Regierung hat ihre Wirtschaftseinschätzung gesenkt. Tokio reduzierte seine Prognose zum ersten Mal seit zehn Monaten, da eine schwache globale Nachfrage auf den Exporten lastet.

„Die japanische Wirtschaft ist moderat auf dem Weg der Erholung, teilweise angetrieben durch die Nachfrage in Folge des Wiederaufbaus. Jedoch haben sich jüngst schwächelnde Entwicklungen gezeigt“, so das japanische Cabinet Office in seinem jüngsten Monatsbericht.

Die Einschätzung war negativer als im vorherigen Monatsbericht der Regierung im Juli. Damals hieß es, „Die japanische Wirtschaft ist moderat auf dem Weg der Erholung teilweise angetrieben durch die Nachfrage in Folge des Wiederaufbaus, obwohl es weiterhin Schwierigkeiten gibt“.

„Die Exporte zeigen sich schwach und die Industrieproduktion hat an Dynamik verloren“, wie es im Monatsbericht des Cabinet Office für August weiter heißt. Eine weitere Abkühlung der Konjunktur in Übersee und hohe Volatilitäten an den Kapital- und Finanzmärkten in Folge der Unsicherheiten bezüglich der europäischen Staatsschuldenkrise stellen weitere Belastungen für die japanische Wirtschaft dar.

Die Unternehmensgewinne entwickeln sich dem Bericht zufolge jedoch positiv und haben im August zugelegt. Die Unternehmensinvestitionen ziehen ebenfalls langsam an und die Einschätzung der Unternehmen zur aktuellen Wirtschaftslage zeigt insgesamt eine leichte Verbesserung. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt zeigt dem Monatsbericht zufolge ebenfalls Verbesserungen, während der Privatkonsum moderat anzieht, so das Cabinet Office.

Die japanische Regierung arbeitet mit der Notenbank Bank of Japan (BoJ) zusammen, um die heimische Volkswirtschaft aus der Deflation zu bekommen und einer weiteren Abkühlung des Wirtschaftswachstums entgegenzuwirken. Außerdem sollen Maßnahmen unternommen werden um den „Teufelskreis von Yen-Aufwertung und Deflation“ zu durchbrechen, so die Regierung.

Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen. Im Jahresvergleich legte das BIP im zweiten Quartal um 1,4 Prozent zu.

Im ersten Quartal 2012 ist das BIP noch um 1,6 Prozent im Quartalsvergleich und im Jahresvergleich um 4,7 Prozent gestiegen. Nach einem Rückgang um 0,2 Prozent im vierten Quartal 2011 im Quartalsvergleich und um minus 0,5 Prozent im Jahresvergleich. Im dritten Quartal 2011 wurde ein Plus von 3,9 Prozent im Quartalsvergleich und ein Rückgang von 0,40 Prozent im Jahresvergleich notiert. Im zweiten Quartal 2011 wurde ein Minus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und von 1,70 Prozent im Jahresvergleich ausgewiesen. Im ersten Quartal 2011 lag ein deutliches Minus von 2 Prozent im Quartalsvergleich und von 1,70 Prozent im Jahresvergleich vor. Im Gesamtjahr 2011 sackte das japanische BIP um 0,7 Prozent ab, nach einem Plus von 4,4 Prozent im Jahr 2010.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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