Japan: Moderate Entwicklung am Arbeitsmarkt
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1. Die Arbeitslosenquote in Japan fiel im März von zuvor 4,7 % auf 4,5 % (Bloomberg-Median: 4,6 %). Wirft man einen genaueren Blick auf die heute veröffentlichten Daten, so zeigt sich jedoch schnell, dass der Rückgang kaum auf eine deutliche Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. De facto sank die Zahl der Erwerbspersonen im vergangenen Monat um 430.000 Personen. Gleichzeitig wurden 270.000 Stellen abgebaut. Von dem kräftigen Arbeitsplatzaufbau im Dezember und Januar bleiben nach den Rückgängen der vergangenen beiden Monate netto 90.000 zusätzliche Stellen übrig. Die Relation von offenen Stellen zu Bewerbern hielt sich im März konstant auf einem Niveau von 0,91 (ein Wert unter Eins bedeutet, dass es für die Bewerber zu wenig offene Stellen gibt, dies spricht dafür, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt zwar weiter stabilisiert, ein dynamischer Arbeitsplatzaufbau ist allerdings noch nicht zu sehen.
2. Ebenfalls heute Morgen wurden die Haushaltsausgaben der Gehaltsempfänger veröffentlicht. Diese fielen im März im Vormonatsvergleich um 1,1 % und entsprachen damit in etwa den Erwartungen (Bloomberg-Median: -1,0 % mom). Auf Jahressicht war immerhin ein Plus von 1,7 % zu verzeichnen. Trotz der Rückgänge im Februar und März sorgte der ausgesprochen starke Januarwert dafür, dass die Haushaltsausgaben im Quartalsvergleich um beachtliche 3,2 % zulegen konnten. Dies war der erste Anstieg nach zwei negativen Quartalen in Folge. Zugleich fiel das Plus deutlich stärker aus als im ersten Quartal 2004, als die japanische Wirtschaft um 1,5 % qoq expandierte. Ein ähnlich starkes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts ist im ersten Quartal 2005 aber dennoch nicht zu erwarten, da die Entwicklung der Nettoexporte im laufenden Jahr weitaus weniger dynamisch verläuft als noch im vergangenen Jahr.
3. Die Spannungen zwischen Japan und China, welche noch in der vergangenen Woche eine erhebliche Belastung für die Stimmung an den Kapitalmärkten darstellten, haben sich nach Premierminister Koizumis Entschuldigung für Japans Aggressionen im zweiten Weltkrieg wieder etwas gelegt. Da die grundlegenden Probleme wie beispielsweise der Streit um die Erdgas-Reserven im südchinesischen Meer, aber auch die unterschiedliche Haltung der beiden Nationen gegenüber Taiwan weiterhin bestehen, ist auch in Zukunft immer wieder mit einer Zunahme der Spannungen zu rechnen. Abgesehen von den negativen Effekten derartiger Konflikte auf die Stimmung der Marktteilnehmer dürften sich die realwirtschaftlichen Auswirkungen aber in Grenzen halten. Denn beiden Ländern dürfte wenig daran gelegen sein, die politischen wie auch wirtschaftlichen Kosten einer zu starken Eskalation zu tragen. Zwar kam es in den vergangenen Wochen in China vereinzelt zu Aufrufen, japanische Produkte zu boykottieren, die tatsächlichen Auswirkungen auf die Nachfrage nach japanischen Produkten dürften aber vernachlässigbar sein.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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