Kommentar
14:49 Uhr, 12.10.2005

Japan: Leichte Stimmungseintrübung bei Verbrauchern

1. Das japanische Verbrauchervertrauen ging im September zurück. Sowohl wir als auch der Markt hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet (DekaBank: 48,5; Bloomberg-Median: 48,9), tatsächlich fiel der Wert allerdings von 48,4 auf aktuell 45,6 Indexpunkte. Der Quartalsdurchschnittswert veränderte sich im Vergleich zum zweiten Quartal jedoch kaum. Ausschlaggebend für die Eintrübung der Stimmung bei den Konsumenten dürfte der kräftige Anstieg der Energiepreise und hier insbesondere der Benzinpreis gewesen sein. Man sollte den Rückgang des Verbrauchervertrauens nicht überbewerten, da es sich um eine nicht saisonbereinigte Reihe handelt, die sich, wie die untenstehende Grafik belegt, mehr oder weniger seit ihrem Beginn im Zick-Zack-Kurs zwischen 44 und 49 Indexpunkten bewegt. Sowohl die Arbeitsmarktdaten als auch die Entwicklung der Haushaltausgaben sprechen für eine anhaltende Erholung des privaten Konsums. Zwar ist davon auszugehen, dass vorübergehende Ausschläge bei den Energiepreisen die Stimmung der Verbraucher auch in den nächsten Monaten zwischenzeitlich immer wieder belasten werden, dennoch gehen wir davon aus, dass die positiven Effekte beim privaten Konsum aufgrund der günstigeren Lohnentwicklung auch in den nächsten Monaten überwiegen.

2. Deutlich erfreulicher entwickelten sich hingegen die bereits gestern veröffentlichten Auftagseingänge für den Monat August. Diese legten im Vergleich zum Vormonat um beachtliche 8,2 % zu. Der Markt und auch wir hatten einen deutlich schwächeren Anstieg um 2,5 bzw. 2,0 % prognostiziert. Es war vor allem der Maschinenbau, der im August einen kräftigen Anstieg der Auftragseingänge verzeichnen konnte. Insofern passt auch die Regierungsprognose für die Industrieproduktion ins Bild. Diese sieht für den September ein Plus von 3,0 % gegenüber dem Vormonat vor.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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