Kommentar
12:02 Uhr, 05.04.2004

Japan: Konjunktur-Optimismus setzt sich fort

In Japan kann sich der Konjunkturoptimismus trotz des zuletzt festeren Yen halten. Darauf deutet zumindest die jüngste Tankan-Umfrage unter japanischen Unternehmen hin. Damit geht die exportgetriebene Erholung weiter, die sich langsam auch in einer höheren Binnennachfrage bemerkbar macht. Die Industrieproduktion ist im Februar im Monatsvergleich zwar um 3,7 Prozent geschrumpft, im Jahresvergleich ist sie dagegen um 6,9 Prozent angestiegen. Die Arbeitslosenquote ist im gleichen Monat im Vergleich zum Januar unverändert bei 5 Prozent geblieben. Ministerpräsident Koizumi bezeichnete diese Arbeitslosenrate als ernst und sprach sich dafür aus, dass die Regierung mit ihren Bemühungen, die Arbeitslosenrate zu senken fortfahren solle.

Die Deflation in Japan ist im Februar zwar zum Stillstand gekommen, allerdings ist diese Entwicklung lediglich auf Preissteigerungen bei den volatileren Komponenten wie den Reispreisen zurückzuführen. Die strukturellen Preisrückgänge bei den Immobilien- und Landpreisen bestehen dagegen fort. Mit dem zu Ende gegangenen Fiskaljahr in Japan wird auch wieder einmal über die zukünftige Interventionspolitik Japans am Devisenmarkt spekuliert. Allen Unkenrufen zum Trotz hat aber Finanzminister Tanigaki bereits beteuert, dass mit der Interventionspolitik auch nach dem Fiskaljahresende fortgefahren werde, sollte sich der Yen zu stark von den Fundamentaldaten entfernen. Da die strukturellen Probleme in Japan gegenwärtig etwas in den Hintergrund treten, aber keineswegs behoben sind, rechnen wir mit weiteren Interventionen zur Schwächung des Yen und Ankurbelung der Exporte.

Aktienmarkt weiter positiv

Dem negativen Sog der Weltbörsen konnte sich der Nikkei zuletzt erfolgreich entziehen. Während das Kalenderjahr recht unspektakulär gestartet war, konnte der japanische Aktienmarkt im Februar deutlicher zulegen, war aber zunächst immer noch gebremst vom zunächst starken Yen. Zusätzlich belastete der Abgabedruck inländischer institutioneller Investoren, die kurz vor dem Fiskaljahresende Überkreuzbeteiligungen abbauen wollten. Als gegen Monatsende inländische Investoren ihre Verkäufe reduzierten und sich der Yen abschwächte, konnte der japanische Aktienmarkt - vor allem getrieben von Export- und Einzelhandelsunternehmen - deutlich zulegen.

Unsere Einschätzung für den japanischen Aktienmarkt bleibt weiter sehr positiv. Japanische Firmen sollten weiter von ihrer guten Marktstellung im stark wachsenden asiatischen Raum und zunehmend auch in China profitieren.

Renten: Weitere Seitwärtsbewegung

Die Seitwärtsrange der Renditen in Japan nach unserer Einschätzung anhalten. Dabei halten wir die Entwicklung der Renditen gegenwärtig für wenig fundamental getrieben. Stattdessen wird die reichlich vorhandene Liquidität im Inland fast ausschließlich dazu genutzt Anleihen zu kaufen, weil es keine positive Kreditnachfrage gibt. Damit bleibt das Risiko stark steigender Renditen in Japan begrenzt.

Quelle: Activest

Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.

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