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08:49 Uhr, 08.12.2011

Japan: Kernmaschinenaufträge im Oktober überraschend deutlich gesunken

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan sind die Kernmaschinenaufträge im Oktober deutlich stärker zurückgegangen als von Volkswirten erwartet. Sie sehen darin ein Zeichen, dass die Unternehmen ihre Investitionen in Anbetracht der europäischen Staatsschuldenkrise und des starken Yens zurückfahren.

Die Zahl der Maschinenaufträge sank nach Angaben der Regierung im Oktober um 6,9 Prozent im Monatsvergleich nach einem Minus von 8,2 Prozent im September. Zudem wurde zum ersten Mal in diesem Jahr die Schwelle von 700 Milliarden Yen beim Auftragsvolumen unterschritten. Ökonomen hatten im Vorfeld der Daten lediglich mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Jedoch verwiesen die Experten darauf, dass die Maschinenaufträge sich generell sehr volatil zeigen.

Im Vormonat September wurde aber noch ein stärkeres Minus in Höhe von 8,2 Prozent ausgewiesen. Im August wurde hingegen ein Anstieg um 11 Prozent gemessen. Im Jahresvergleich stiegen die Maschinenaufträge um 1,5 Prozent an. Die Kernmaschinenaufträge gelten als einer der besten Frühindikatoren für Unternehmensinvestitionen. Ein Anstieg deutet auf ein höheres Geschäftsvertrauen und optimistischeren Wirtschaftsausblick hin.

„In Zukunft dürften die Maschinenaufträge nicht weiter fallen, sondern eher stagnieren. Wir werden keine Rezession bekommen. Trotzdem wird das Wirtschaftswachstum sehr niedrig sein“, so Hiroaki Muto, Senior Economist bei Sumitomo Mitsui Asset Management. „Die Maschinenaufträge wurden nicht allzu stark durch das Erdbeben vom März beeinflusst und befanden sich im Aufwärtstrend. Nun geraten sie aber in Folge der europäischen Staatsschuldenkrise, der Abkühlung der US-Konjunktur und dem starken Yen unter Druck“, kommentierte ein Regierungssprecher die Daten.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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