Kommentar
12:20 Uhr, 29.07.2004

Japan: Industrieproduktion im Juni enttäuscht

1. Die heute veröffentlichten Daten zur japanischen Industrieproduktion haben enttäuscht. Nach vorläufigen Angaben war im Juni ein Rückgang um 1,3 % gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen. Damit fiel der Rückgang stärker aus, als vom Markt erwartet (Bloomberg-Umfrage: -0,3). Wir hatten aufgrund des starken Importanstiegs im Juni einen leichten Zuwachs um 0,1 % mom prognostiziert. Grund zur Sorge besteht jedoch noch nicht, denn auf Jahressicht hält der Aufwärtstrend der Industrieproduktion an. Nach einer vorübergehenden Schwäche mit einem Zuwachs von lediglich 4,6 % yoy im Mai lag die Jahresrate im Juni bei 8,9 % yoy. Trotz der schwachen Entwicklung im Juni ist die Industrieproduktion im 2. Quartal immer noch um 2,7 % gegenüber der Vorquartal gestiegen. Die Regierungsprognose auf Basis der Erhebung bei den Unternehmen, die in der Vergangenheit nicht allzu zuverlässig war, geht von einem Anstieg der Industrieproduktion von 1,6 % im Juli und einem Plus von 1 % im August aus.

2. Eine Entwicklung stach im vergangenen Monat besonders hervor: Im Bereich elektronischer Güter war im Juni ein starker Rückgang der Lagerbestände um 4,9 % zu verzeichnen, was darauf hindeutet, dass die Nachfrage größtenteils aus dem Lager und weniger aus der Produktion bedient wurde. Die japanischen Unternehmen scheinen angesichts der etwas schwächeren Nachfrage aus den USA - die japanischen Exporte in die USA sind im Juni um 6,0 % mom gefallen - etwas vorsichtiger zu agieren. Dennoch rechnen wir in den nächsten Monaten damit, dass sich die weltwirtschaftliche Entwicklung stark genug zeigen wird, um die Industrieproduktion auf dem Expansionspfad zu halten. Hinzu kommt, dass auch die im Tankan-Bericht abgefragten Investitionspläne japanischer Unternehmen vorerst noch für eine günstige Entwicklung der Industrieproduktion sprechen. Mit einer Abkühlung der Produktionstätigkeit rechnen wir erst gegen Ende des laufenden Jahres.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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