Japan: Fortsetzung des Aufwärtstrends
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Nachgebende Aktienkurse in den USA und Europa, während in Japan die freundliche Stimmung weiter anhält.
USA: FED-Ausblick sorgt für Einbußen, Hurrikan Rita ließ Ölpreis erneut steigen
In New York zeigten sich sowohl Wall Street als auch Nasdaq zuletzt in leicht geschwächter Verfassung. Auslöser hierfür war einerseits die jüngste FOMC-Sitzung der Notenbank, auf der die Fed Funds Target Rate um weitere 25 Basispunkte angehoben und eine Fortsetzung der restriktiven Politik angedeutet wurde. Weitere Leitzinsschritte werden demnach folgen. Andererseits blickten die Anleger auf den herannahenden Wirbelsturm Rita, der an Kraft gewann und Befürchtungen über eine neuerliche Verwüstung der amerikanischen Südstaaten hervorrief. Der Ölpreis zog zeitweilig wieder auf über 68 USD je Barrel (WTI) an, da sowohl Ölplattformen als auch küstennahe Raffinerien auf dem möglichen Weg des Hurrikans lagen. Erst die leichte Abschwächung des Sturm am Freitag sorgte für eine Entspannung an den Öl- und Aktienmärkten. Andere Nachrichten wie der besser als erwartete Sammelindex der Frühindikatoren traten dagegen in den Hintergrund.
Der gestiegene Ölpreis verlieh den Aktienkursen der Ölgesellschaften Auftrieb, auch wenn durch den Hurrikan einige Anlagen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Baumaschinenhersteller Caterpillar profitierte in Erwartung umfangreicher Aufräum- und Wiederaufbaumaßnahmen. Daneben kamen gute Umsatz- und Ertragsdaten vom Logistikkonzern FedEx, der zudem die Jahresprognose anhob. Entsprechend fest tendierten FedEx-Aktien. Ansonsten überwogen über Branchengrenzen hinweg jedoch die Minuszeichen. Neben dem gedämpften Umfeld taten einzelne enttäuschende Unternehmensnachrichten ein Übriges, um die Marktteilnehmer wieder vorsichtiger werden zu lassen. Der Aluminiumkonzern Alcoa veröffentlichte eine Gewinnwarnung und auch der Stahlhersteller US Steel stimmte die Anleger auf ein schwächeres Quartalsergebnis ein. Gemischte Unternehmenszahlen legte der Softwarekonzern Oracle vor. Zwar sind die Lizenzumsätze im Geschäft mit Anwendersoftware deutlich gestiegen, doch lag dies vor allem an der Übernahme des Konkurrenten PeopleSoft. Im Bereich Datenbank-Software blieb der Anstieg mit lediglich einem Prozent hinter den Erwartungen zurück. Auch die Prognose für das laufende Quartal fiel unbefriedigend aus, woraufhin die Aktie spürbar unter Abgabedruck geriet.
Japan: Fortsetzung des Aufwärtstrends
An der Tokioter Börse ging es in den vergangenen Tagen mit Aktienkursen weiter bergauf, sodass der Nikkei die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten überwinden konnte. Insbesondere positive Konjunktursignale hellten die zuvor schon gute Börsenstimmung weiter auf und sorgten für Kursgewinne auf breiter Front. Vereinzelt wurden aber auch negative Meldungen bekannt. Der japanische Elektronikkonzern Sony stellte am Donnerstag seine neue Unternehmensstrategie vor und senkte erneut seine Ziele für das Geschäftsjahr 2005/06.
Europa: DAX nach Bundestagswahl verhalten, Porsche steigt bei Volkswagen ein
Die europäischen Aktienmärkte orientierten sich an den Vorgaben der US-Pendants und beendeten die Woche überwiegend schwächer. Der überraschende Ausgang der Bundestagswahl ließ die Anleger hierzulande nur kurzzeitig zittern. Der Wochenauftakt war zwar von Enttäuschung geprägt, aber man richtete den Blick bald auf fundamentale Daten. Die Äußerungen der US-Notenbank zur weiteren Geldpolitik und der Ölpreisanstieg waren jedoch nicht dazu angetan, die Anleger in Kauflaune zu versetzen. Der DAX beendete die Woche daher mit einem Minus von über zwei Prozent. Zu den Wochenverlierern im Auswahlindex gehörten die Atomkraftwerksbetreiber E.ON und RWE, die nach dem Wahlausgang vorerst nicht mit einer Verlängerung der Restlaufzeiten rechnen können. Daneben standen Rückversicherungsgesellschaften wegen des Hurrikans unter Abgabedruck. Einen sehr kräftigen Zuwachs konnte hingegen die Aktie von Volkswagen verzeichnen. Spekulationen über einen Investor, der sich einen größeren Aktienanteil an VW sichern wolle, ließen den Kurs um über 12 Prozent anziehen. Am Freitag wurde ferner bekannt, dass der VW-Vorstand vom Aufsichtsrat die Erlaubnis für eine strategische Überprüfung der Mietwagen-Tochtergesellschaft Europcar und der IT-Sparte Gedas erhalten hat. Sowohl ein Verkauf als auch ein Börsengang der Bereiche sind für die Zukunft denkbar. Die große Überraschung kam jedoch erst am Wochenende, als Porsche eine geplante strategische Beteiligung an VW bekannt gab. Der Stuttgarter Sport- und Geländewagenhersteller will 20 Prozent an VW erwerben, um damit die bestehende Partnerschaft in Entwicklung und Fertigung langfristig vor Übernahmebestrebungen nach dem Wegfall des VW-Gesetzes zu sichern. Nach diesem Gesetz darf bisher kein Aktionär mehr als 20 Prozent der Stimmrechte ausüben, unabhängig davon, wie viele Anteile er am Unternehmen hält. Seit längerem beschäftigten sich die EU-Behörden mit dieser Besonderheit.
Ausblick: Ifo-Index am Dienstag
Nach dem einigermaßen glimpflichen Vorüberziehen des Hurrikans am Wochenende können sich die Anleger jetzt wieder anderen Nachrichten zuwenden. Ein nachgebender Ölpreis sollte dabei für einen positiven Auftakt sorgen. In den kommenden Tagen stehen von Konjunkturseite aus den USA Angaben zum Verbrauchervertrauen, den Hausverkäufen sowie die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter auf dem Programm. Den Wochenschluss bildet am Freitag der Chicago Einkaufsmanagerindex. In Europa blicken viele Anleger auf den Ifo-Geschäftsklimaindex, der Anhaltspunkte zur Wirtschaftsdynamik in Deutschland liefern sollte. Von den Unternehmen sind hingegen kaum Veröffentlichungen angekündigt. Erst im Oktober steht wieder die nächste Quartalsberichtsaison an. Im Vorfeld könnten einzelne Gesellschaften jedoch ihr Prognosen nach unten korrigieren.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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