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12:22 Uhr, 17.10.2016

Japan: Brüchigkeit der Konjunkturerholung

Die Industrie zeigt eine aufstrebene Tendenz, der Dienstleistungssektor baut hingegen ab. Neueste Stimmungsumfragen aus Japan zeichnen ein gemischtes Bild der Lage in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - In der japanischen Industrie hat sich die Stimmung laut der aktuellen Reuters-Tankan-Firmenumfrage von Montag im Oktober stark aufgehellt. So legte das Sentiment-Barometer um fünf auf zehn Punkte zu. Das ist bereits der zweite Monat in Folge mit Zuwächsen.

Die Verbesserung geht laut Reuters in der Hauptsache auf die Industrie im Bereich Verbrauchsgüter und der Lebensmittelsektor zurück. Diesen hätten von gesunkenen Preisen für Rohstoffe und geringeren Importkosten infolge des stärkeren Yen profitiert. Die Valuta ist aber ein zweischneidiges Schwert: Die exportstarken Sektoren Autoindustrie und Elektronikhersteller haben unter dem starken Yen zu leiden gehabt, da sich ihre Produkte dadurch verteuerten, was die Absatzchancen im Ausland verminderte.

Die „harten“ Konjunkturdaten unterstreichen den aufstrebenden Trend in der japanischen Industrie: Der Ausstoß der Industrie-Unternehmen konnte im August nach dem Rückgang im Vormonat deutlich zulegen. Sie sei um 1,3 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte die Regierung mit. Volkswirte waren allerdings von einem noch höheren Anstieg um 1,5 Prozent ausgegangen. Im Vormonat war die Produktion noch um 0,4 Prozent gefallen.

Für den Dienstleistungssektor ist der Reuters-Tankan-Indikator im Oktober hingegen deutlich weniger optimistisch. Der Wert fiel auf den niedrigsten Wert seit dreieinhalb Jahren. Der Rückgang auf neun von 14 Punkten war der zweite Monat in Folge. „Die Daten unterstreichen die Brüchigkeit der Konjunkturerholung der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft der Welt“, kommentierte Reuters. Die Regierung hatte Anfang August zusätzliche Konjunktur-Ausgaben von etwa 118 Milliarden Euro für Projekte auf allen staatlichen Ebenen durchgesetzt. Tokio will auf diesem Wege die maue Wirtschaft ankurbeln.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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