Kommentar
11:27 Uhr, 13.01.2006

Japan: Auftragseingänge schwächer als erwartet

1. Die heute in Japan veröffentlichten Auftragseingänge für Maschinen (ohne Schiffbau und Kraftwerksanlagen) legten im November mit + 2,3 % mom weniger stark zu als erwartet. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten mit einem Plus von 5,2 % gegenüber dem Vormonat gerechnet, unsere Prognose lag bei 5,0 % mom. Auf Jahressicht belief sich der Anstieg auf lediglich 0,2 % yoy, wobei zu beachten ist, dass der November 2004 mit einem Monatsanstieg von 11,2 % mom eine ausgesprochen starke Basis darstellte. Auch wenn die heutigen Daten für eine leichte Enttäuschung sorgten, so sollten sie dennoch nicht überbewertet werden. Einerseits ist die ausgesprochen hohe Volatilität des Indikators hinreichend bekannt. Andererseits ist die Aufwärtsrevision der Investitionspläne der japanischen Unternehmen laut dem Tankan-Bericht vom Dezember ein Beleg dafür, dass die Investitionstätigkeit auch in den nächsten Quartalen hoch bleiben sollte.

2. Bei Betrachtung der Detaildaten, bei denen meist auch die volatilen Komponenten berücksichtigt werden, ergab sich folgendes Bild: Die stärksten Zuwächse waren im Bereich verarbeitendes Gewerbe zu verzeichnen. Nach zwei negativen Monaten in Folge stiegen die Auftragseingänge im November um 11,7 % gegenüber dem Vormonat. Anhaltend positiv zeigte sich allerdings auch die Entwicklung im nichtverarbeitenden Gewerbe. Hier wurde erneut ein kräftiges Plus von 7,7 % mom erzielt. Bei den Auslandsorders setzt sich indessen die volatile Entwicklung der vergangenen Monate fort. Nach dem kräftigen Rückgang von 25,9 % mom im Oktober fiel der Rückprall im November mit +32,1 % mom noch stärker aus.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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