Japan & Asien: Aktienmärkte brechen ein

Heftige Kursverluste werden aus dem fernen Japan gemeldet, wo der Nikkei über Nacht um mehr als 500 Punkte einbrach - und damit den größten Kursverlust in diesem Jahr aufs Parkett zauberte.

Um 544 Zähler auf 10336 Punkte fiel der Nikkei nach dem Investoren sich zunehmend fragten, ob die Bewertungen der Aktien nach enttäuschenden US-Vorgaben gerechtfertigt seien oder ob nicht doch schon wieder zu viele spekulative Elemente im Markt seien. Analysten hatten tags zuvor noch auf einen technischen Korrekturbedarf nach den deutlichen Kursanstiegen der Vortage hingewiesen.

Der Verluste zogen sich quer durch alle Bereiche. Die größten Kursverluste gab es in den Bereichen Finanzen und Technologie. Der Finanzsektorindex stürzte um 10,4% in sich zusammen. Das Internetkonglomerat Softbank musste Kursverluste von 13,9% hinnehmen.

Die jüngste Stärke des Yen bzw. die Schwäche des Dollar hatte nach Analysteneinschätzung zusätzliches Öl ins Feuer gegeben.

"Japanische Aktien folgen den Kursverlusten aus den USA. Dort wurden japanische Aktien am gestrigen Tag heftig abverkauft und nun herrscht die Meinung vor, dass die kommenden Quartalszahlen nicht mehr so gut werden", erklärte ein Marktbeobachter.

Technologiegroßunternehmen wie Sony, Fujitsu und NEC mussten Kursverluste zwischen drei und vier Prozent hinnehmen, NTT Docomo dagegen fielen schon um mehr als 8%.

Der Dollar erreichte gegenüber dem Yen zuletzt einen Kurs von 109 Yen. Analysten sehen ihn bereits bei 105 Yen. "Das US Staatsdefizit befindet sich auf Rekordhöhe, daher gibt es Anpassungsbedarf", so eine Einschätzung. Sollte der Yen auf der anderen Seite wieder schwächer werden, bedeute dies eine Entlastung für den Aktienmarkt.

Auch im übrigen Asien fielen die Börsen am Donnerstag.