Kommentar
20:18 Uhr, 28.04.2006

Japan: Arbeitslosenquote im März unverändert niedrig

1. Die Arbeitslosenquote blieb im März unverändert bei 4,1 %. Nach dem starken Rückgang von Januar auf Februar um 0,4 Prozentpunkte entspricht die aktuelle Stabilisierung der Arbeitslosenquote den Erwartungen der Analysten (Bloomberg-Median: 4,1 %). Wir hatten dagegen mit einem leichten Rückprall auf 4,2 % gerechnet. Während die Zahl der Arbeitslosen um 20.000 Personen gesunken ist, war die Zahl der Beschäftigten allerdings mit einem Minus von 230.000 Personen ebenfalls rückläufig. Die Relation von offenen Stellen zu Bewerbern verschlechterte sich auf den Wert 1,01. Dies impliziert, dass die Zahl der offenen Stellen die Zahl der Bewerber nur noch geringfügig übertrifft. Alles in allem beurteilen wir aber die Situation auf dem japanischen Arbeitsmarkt als günstig, sodass von dieser Seite weiterhin positive Impulse auf den privaten Konsum ausgehen dürften.

2. Die Industrieproduktion stieg im März zum ersten Mal in diesem Jahr an. Der Zuwachs belief sich saisonbereinigt auf 0,2 % gegenüber dem Vormonat, was die Markterwartungen leicht übertraf (Bloomberg- Median: 0,1 % mom). Wir waren dagegen mit 0,5 % noch etwas optimistischer. Im Vorjahresvergleich stieg die Industrieproduktion um 3,1 % (Bloomberg-Median: 3,2 %). Vor allem die Zunahme der Exportnachfrage (+18 % yoy) dürfte die Industrieproduktion angeregt haben. Für den April wird laut der Umfrage des Wirtschaftsministeriums (Ministry of Economy, Trade and Industry) bei den Unternehmen ein kräftiger Zuwachs von 3,8 % mom erwartet. Der prognostizierte Wert für Mai liegt bei -0,5 % mom.

3. Zwar ergeben die Daten von heute ein eher gemischtes Bild. Auch die Einzelhandelsumsätze enttäuschten mit einem Rückgang von 0,3 % im Vormonatsgleich. Doch dürfte die anhaltende gute Arbeitsmarktentwicklung weiterhin die Binnennachfrage stützen. Für die nächsten Monate erwarten wir eine positive Tendenz bei der Industrieproduktion, die die Dynamik der Binnen- und der Auslandsnachfrage widerspiegeln dürfte.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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